Hamburger SV erkämpft späten Punkt "mit Charakter"

Vermutlich waren vor dem Duell mit Hannover 96 beim HSV drei sichere Punkte eingeplant. Am Ende stand zwar lediglich ein 1:1-Unentschieden, doch das Zustandekommen dieses tröstete alle Beteiligten darüber hinweg.

Durchwachsenes Spiel vor vielen Fans

Ungefähr 12.000 Hamburgfans traten am Samstag den knapp eineinhalbstündigen Weg nach Hannover an, um das Spiel des HSV gegen den Rivalen von Hannover 96 zu verfolgen. Das Ziel war klar: Hannover 96 zu schlagen, um den Abstand zu Spitzenreiter Arminia Bielefeld nicht größer werden zu lassen, die sich parallel gegen Greuther Fürth durchsetzen konnten. Was die Fans dann aber zunächst zu sehen bekamen, war vermutlich nicht das, was sie sich gegen einen Gegner aus der klaren zweiten Tabellenhälfte vorgestellt haben. "Hannover hat es uns von Anfang an schwer gemacht, in dem sie sehr früh gepresst haben", gestand auch HSV-Schlussmann Heuer Fernandes zu. Auch Trainer Dieter Hecking bekundete im Nachgang, bei beiden Mannschaften "keinen richtigen Spielfluss" erkannt zu haben.

Entsprechend ging die Partie torlos in die Halbzeit, ehe nach der Pause der direkte Schock folgte, als Hannovers Stürmer Cedric Teuchert eine Hereingabe von Maina zur Hannoveraner Führung verwehrten konnte (51.). Ein "ärgerliches Gegentor", so Hecking. Erst folgend kam der HSV wieder ins Rollen. "Es ist schade, dass wir wie schon häufiger wieder so einen Wachrüttler brauchten", bemängelte der Cheftrainer. Dennoch sei es ein gutes Zeichen, dass seine Schützlinge es schaffen, "den Schalter so umzulegen". Die Hamburger fingen an, mehr Druck zu machen, doch scheiterten immer wieder an der Defensive von 96. "Für uns Stürmer war dieses Spiel heute schwierig", gewährte der spätere Torschütze Pohjanpalo einen Einblick und sprach dabei auch für Sturmpartner Lukas Hinterseer, der am vorherigen Spieltag noch einen Doppelpack schnüren konnte.

Lastminuteerlösung Pohjanpalo

Trotzdem war es der finnische Torjäger, der mit seinem zweiten Saisontreffer noch den Ausgleich erzielen sollte. Fünf Minuten der Nachspielzeit waren bereits verstrichen, als der HSV nochmals eine Ecke zugesprochen bekam. Sonny Kittel "bringt die Flanke gut rein und ich wollte den Ball einfach nur noch reinmachen" (90+6.), schildert der 25-Jährige Torschütze die entscheidende Situation. "Es spricht für uns und unseren Charakter, dass wir in der letzten Minute das Tor noch gemacht und den einen Punkt noch gewonnen haben", ordnet Heuer Fernandes das Unentschieden, das laut Hecking als "gerecht" bewertet werden könne, ein.

"Die Spieler haben einen top Charakter, sie glauben an sich und ihren Chance und versuchen alles", bestätigt Hecking seinen Keeper. Der HSV ist nun ungeschlagen mit elf Punkten aus fünf Spielen in die Rückrunde gestartet. Ein Umstand, den der Trainer als "sehr in Ordnung" wertet. Weitere Punkte sollen am kommenden Wochenende ergattert werden. Dann steht das Derby gegen den ewigen Rivalen vom FC St. Pauli an. Verzichten müsse der HSV dabei definitiv auf Dudziak und Fein, der von Gideon Jung "sehr ordentlich" ersetzt worden sei. Doch für ein Derby ist Charakter ja zumeist entscheidend.

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