Hannovers Frust wegen erneuter Pleite: "Wir sind zu spät aufgewacht"

Hannover 96 findet nicht mehr in die Spur. Im Heimspiel gegen Magdeburg kassierten die Niedersachsen vor eindrucksvoller Kulisse ihre vierte Niederlage im fünften Spiel. Der Frust wächst, weil es wieder einmal vermeidbar war - das zeigten insbesondere die letzten 20 Minuten, in denen die Roten beinahe einen 0:2-Rückstand in Unterzahl aufgeholt hätten.

"Auf einmal wird mehr und intensiver investiert"

Eine Gold-Choreografie sollte ein Fußballfest für Hannover 96 einleiten, doch am Ende jubelten 10.000 Gäste aus Magdeburg in der Heinz-von-Heiden-Arena. Zwischen den Teams entwickelte sich schnell eine einseitige Partie, denn zunächst war nur der FCM am Drücker und sammelte Torschuss um Torschuss. "Die ersten 20 Minuten waren nicht so, wie wir uns das gewünscht haben", beobachtete auch 96-Coach Stefan Leitl, dass die Partie früh gegen die Roten lief. Aber: "Mit dem Volley-Schuss von Kerki hat sich das Blatt dann etwas gewendet."

Die Niedersachsen nahmen fortan zwar an der Partie teil, doch das Chancenplus blieb auf Magdeburger Seite. "Das 0:0 zur Pause war für beide, denke ich, okay", fand Leitl. Danach jagte ein Unglück das nächste, denn nach dem Führungstreffer der Gäste (48.) kassierte Lukas Kunze die Gelb-Rote-Karte (55.) und der FCM erhöhte (61.). Wer dachte, dass die 96er auf ein Debakel zurennen, der irrte sich. Denn plötzlich schlug Hannover doch noch zurück. "Dann spielen wir in Unterzahl, haben nichts zu verlieren – und auf einmal wird mehr und intensiver investiert", stellte Leitl fest. "Dann kommst du zu großen Tormöglichkeiten in Unterzahl und hättest sicherlich, wenn du etwas mehr Glück gehabt hättest, den Ausgleich erzielen können."

Mannschaft ist frustriert

Louis Schaub markierte den Anschlusstreffer (69.), der Pfosten verhinderte den Ausgleich (79.). Umso größer war nach Abpfiff jedoch der Ärger bei den Beteiligten. "Wir sind zu spät aufgewacht und haben erst nach dem 0:2 viel Druck auf den Gegner aufgebaut", erklärte der Torschütze frustriert. Auch Kapitän Ron-Robert Zieler konnte nur mit dem Kopf schütteln, denn der Spielverlauf offenbarte Hannovers größte Probleme: "Na klar, nach dem 0:2 hat man vermeintlich nichts mehr zu verlieren und dann spielen wir auf einmal gut. Wir müssen uns fragen, warum das so ist, man sieht ja in der Mannschaft steckt mehr."

Die Niedersachsen bekommen keine Konstanz in die Leistung auf dem Rasen. Das erkannte auch der Torhüter: "Wir haben Phasen im Spiel, wo wir nicht so gallig und griffig sind, und wieder Phasen, wo wir richtig drin sind." Die Niederlage frustriere, weil sie "vermeidbar" gewesen sei. In Summe bedeutet die Negativserie, dass Hannover zwar immer noch im oberen Tabellendrittel steht, aber der Abstand zu den Spitzenrängen beträgt schon 14 Punkte - nach unten sind es wiederum nur acht Punkte Vorsprung. Zwei Zähler aus den letzten sechs Spielen haben die Roten aus dem Aufstiegsrennen katapultiert. Nun müssen Lösungen her, die für Schaub ganz offensichtlich wären: "Wir müssen über die gesamten 90 Minuten das zeigen, was wir nur in den letzten 20 Minuten gezeigt haben."

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