HSV erlebt "Voll-Katastrophe": Glatzel schimpft, Walter fliegt

Das Spitzentrio der 2. Bundesliga bleibt am 24. Spieltag ohne Sieg, weil auch der Hamburger SV am Sonntagnachmittag mit einer 2:4-Niederlage vom Karlsruher SC heimgeschickt wird. Besonders in der ersten Halbzeit kamen die Norddeutschen regelrecht unter die Räder, weswegen nach Abpfiff auch deutliche Worte gefunden wurden. Cheftrainer Tim Walter sah die rote Karte.

"Das hatte nichts mit 2. Liga zu tun gehabt"

"Wir waren in der 1. Halbzeit nicht anwesend, haben sehr schlecht gespielt", fasste der HSV-Coach die Partie beim Karlsruher SC nach Spielende noch verhältnismäßig diplomatisch zusammen. Die Spieler - insbesondere Doppel-Torschütze Robert Glatzel - wurden deutlicher. "Voll-Katastrophe, da fehlen einem echt die Worte. Das hatte nichts mit 2. Liga zu tun gehabt", schimpfte der 29-Jährige unmittelbar nach Abpfiff. Der KSC schenkte dem HSV früh drei Treffer ein (10./17./32.) - und hätte durchaus noch mehr Tore schießen können. Einen Doppelwechsel nahm Walter schon vor der Pause vor.

"Wir hatten überhaupt keine Zweikampfführung, sind bei den langen Bällen überhaupt nicht in die Duelle gekommen", monierte Glatzel weiter, dass das Spiel des HSV an diesem Tag überhaupt nicht gestimmt habe. "Jeder erste, zweite, dritte Ball von uns war beim Gegner - offensiv und defensiv bodenlos." Erst im zweiten Abschnitt wendete sich das Blatt, als der HSV-Stürmer seine Mannschaft mit zwei Treffern wieder heranführte. Allerdings machte Karlsruhe dann den Deckel drauf - und Cheftrainer Walter wurde nach einem Wortgefecht mit KSC-Assistent Zlatan Bajramovic vom Feld verwiesen.

Walter fehlt nach Platzverweis gegen Kiel

"Es gab eine Auseinandersetzung zwischen beiden Bänken, alles nicht so dramatisch. Ich habe mich bei meiner Mannschaft entschuldigt, da ich ihr in dem Moment keinen Gefallen getan habe. Da muss ich mich besser kontrollieren", sah Walter im Nachgang der Partie ein. Auslöser war wohl, dass es eine Diskussion um ein vermeintliches Handspiel von KSC-Kapitän Jerome Gondorf im Vorfeld vom vierten Treffer der Hausherren gegeben habe. Schiedsrichter Sascha Stegemann griff zur roten Karte, weil sich Walter deutlich im Ton vergriffen haben soll - somit wird er im Nordduell mit Holstein Kiel (Sonntag, 13:30 Uhr) nicht auf der Bank sitzen.

Schon im nächsten Spiel will Walter, dann ohne seine Mithilfe, "mit das Schlechteste, was der HSV in meiner Zeit auf den Platz gebracht hatte", wettmachen. Erst vor vier Wochen kassierte der HSV schon einmal drei Gegentreffer in Heidenheim, davon erholten sich die Elbestädter noch mit einer Aufholjagd im Spiel. "Wir können einen Drei-Tore-Rückstand aber eben nicht immer aufholen. Insgesamt geht der KSC-Sieg in Ordnung, weil unsere Leistung einfach nicht gut genug war", urteilte der HSV-Coach über die Wiederholung der Ereignisse. Die zweite Hälfte - und die Tatsache, dass auch Darmstadt (1:3 gegen Bielefeld) und Heidenheim (1:1 gegen Düsseldorf) keine Siege einfuhren - macht dem HSV Mut, denn schon in der nächsten Partie könnten die Hamburger wieder die Tabellenspitze angreifen. Wenn es nicht wieder drei Gegentore gibt.

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