Jahn Regensburg: Rothammer stellt Posten als Präsident zur Diskussion

Nach sechs Jahren steht der SSV Jahn Regensburg vor dem Abstieg in die 3. Liga. Präsident Hans Rothammer kündigte im "BR"-Interview bereits an, dass umfassende Analysen nach Saisonende anstehen. Dass sein eigener Posten darin zur Diskussion steht, davor verschließt er sich nicht.

"Kann mich nur bei den Fans entschuldigen"

Die letzte Patrone, der Trainerwechsel von Mersad Selimbegovic zu Joe Enochs, scheint bei der Jahnelf wirkungslos zu verpuffen. Zwar haben die Regensburger noch eine theoretische Chance, dass sie den Fünf-Punkte-Rückstand zum Abstiegs-Relegationsspielen in den letzten beiden Spielen noch aufholen können - doch wahrscheinlich ist das nicht. Stattdessen stehen umfangreiche Analysen aus, in denen die Gründe für den Niedergang der Jahnelf erläutert werden müssen. Ein Neuanfang in der 3. Liga soll her. Doch zuvor gilt es, die Saison mit Anstand zu beenden. "Tränen habe ich nicht in den Augen", erklärte Jahn-Präsident Hans Rothammer im Interview mit dem "Bayrischen Rundfunk", bezogen auf die deutliche 1:5-Heimniederlage gegen den Hamburger SV.

"Ich kann mich nur im Namen von allen Beteiligten bei den Fans entschuldigen, die uns noch die Stange gehalten haben. Das war nicht das, was wir zeigen wollten", so Rothammer. Ob er selbst in der kommenden Saison überhaupt am Neuaufbau beteiligt sein wird, ist noch offen. Seine Amtszeit läuft am 30. Juni aus - und für die Wiederwahl stünde er prinzipiell zur Verfügung. "Aber wenn der Aufsichtsrat der Meinung ist, dass es jemand anderes besser macht, stehe ich dem nicht im Wege. Wenn der Aufsichtsrat meint, dass ich bleiben soll, bin ich wieder an Bord", führte der Jahn-Präsident aus.

Folgen des Trainerwechsels offen

Gemessen wird Rothammer vermutlich auch an der Trainerfrage. Kam der Wechsel generell zu spät? Hätte die Jahnelf womöglich sogar an Selimbegovic festhalten sollen? "Das sind Dinge die wir aufarbeiten müssen und werden", hielt sich der Jahn-Präsident mit endgültigen Aussagen noch zurück. "Wir haben diesen Trainerwechsel schweren Herzens vollzogen und haben uns natürlich erhofft, dass mit einem neuen Trainer neue Impulse kommen, dass Blockaden bei der Mannschaft gelöst werden. Aber nach 17 Minuten stand es 2:0." Dass das gegen den Hamburger SV passieren kann, dürfte Rothammer klar gewesen sein.

Daher steht er, wie jeder Verantwortliche in Regensburg, auf dem Prüfstand. "Im Nachhinein ist man immer klüger", erklärte Rothammer im Bezug auf die Fragen, die ausstehen. "Das sind alles Hypothesen. Es ist so wie es ist. Wir haben zu jedem Zeitpunkt nach bestem Wissen und Gewissen entschieden." Weitere Entscheidungen werden bei der Jahnelf in Zukunft fallen. Ohne einen Sieg in Braunschweig (Samstag, 13 Uhr) steht der Abstieg fest. Doch Rothammer bleibt zuversichtlich, unabhängig vom Ausgang des Abstiegskampfes: "Wir werden uns zusammenraufen und auch in der nächsten Saison eine gute Rolle spielen." Dann aber wohl eher in der 3. Liga.

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