Karlsruhe nach Leistungseinbruch: "Wir wurden paniert"

Gegen Aufstiegskandidat Heidenheim fand die Siegesserie des Karlsruher SC ein abruptes Ende. Trainer Eichner kritisierte die Leistung seiner Mannschaft mit klaren Worten.

Eichners lange Mängelliste

Fünf Siege in Folge hatte Karlsruhe zuletzt gefeiert und sich damit aus der Abstiegszone ins gesicherte Tabellenmittelfeld befördert. Auch die Partie am Freitagabend beim 1. FC Heidenheim verlief bis Mitte der ersten Halbzeit vollkommen nach Plan: Nach Toren von Leon Jensen und Mikkel Kaufmann führte der KSC verdientermaßen gegen das Spitzenteam von Frank Schmidt. "Da hat man schon gemerkt, wer fünf Spiele in Folge gewonnen hat", lobte Christian Eichner auf der Pressekonferenz den Auftritt seiner Spieler bis zu diesem Zeitpunkt. Im Anschluss daran präsentierte er aber die lange Mängelliste, die sich sein Team in der Folge leistete. "Wir verlieren den Ball an der Mittellinie, fünf Sekunden später holen wir den Gegner zurück in die Manege." Den Fehlpass von Fabian Schleusener nutzte Tim Kleindienst zum Anschlusstreffer, in der Nachspielzeit traf der Stürmer sogar noch zum 2:2-Halbzeitstand.

Fehlpässe laden Heidenheim ein

Die vermeintlich komfortable Führung war dahin und damit auch das Selbstvertrauen des KSC – denn mit Wiederanpfiff überrollte Heidenheim die Gäste förmlich. "In der zweiten Halbzeit wurden wir weggemacht. Wir wurden körperlich paniert", formulierte es Eichner auf drastische Weise. "Wir verlieren vor dem 3:2 wieder den Ball. Auch wieder provoziert, der Gegner war eng dran." Den Eckball nach dem angesprochenen Ballverlust versenkte Kleindienst und schnürte einen Dreierpack, was Eichner zu einem Sonderlob für den Gegner veranlasste: "Dieser Spieler hat in der Liga nichts verloren. Großartig, Chapeau!" Das Muster setzte sich in der Folge fort – auch das 4:2 von Florian Pick hatte seinen Ursprung in einem Fehlpass im Spielaufbau der Badener, ebenso wie das 5:2 durch Kevin Sessa. Vier Gegentore fielen von außerhalb des Strafraums, auf seinen Torhüter wollte Eichner das Ergebnis aber unter keinen Umständen schieben.

Fans beweisen Fingerspitzengefühl

Als Fazit der Begegnung zitierte Eichner seinen Trainerkollegen Schmidt. Dieser hatte vor der Partie die Vermutung geäußert, es werde die Mannschaft gewinnen, die weniger Fehler macht. "Wir haben zumindest vier Stück zu viel gemacht, um hier etwas mitzunehmen. Deswegen geht der Sieg absolut in Ordnung und ist verdient", gratulierte der 40-Jährige. Von den mitgereisten Fans wurden die Spieler aufgrund der starken letzten Wochen dennoch mit aufmunternden Worten in die Länderspielpause verabschiedet. In dieser gelte es nun, so Eichner, die Defensivleistung zu verbessern, um künftig die Anzahl der Gegentore zu verringern.

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