Karlsruher SC: Oliver Kreuzer spricht Klartext

Kurz nach dem 0:3 gegen Fortuna Düsseldorf wirkten die Verantwortlichen noch ratlos, wie es nun weitergehen soll. Nun sprach Sportdirektor Oliver Kreuzer Klartext und nimmt die Mannschaft in die Pflicht.

Keine Trainerdiskussion

Es ist selten ein gutes Zeichen, wenn sich ein Sportdirektor zur sportlichen Situation äußern muss. In der Krise des KSC war dies nun bei Oliver Kreuzer der Fall, der dabei kein Blatt vor den Mund nahm und in einem Pressegespräch am Montag nach der Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf die Mannschaft in die Pflicht nahm: "Nach einem 0:3 kann man nicht zur Tagesordnung übergehen. Es muss Klartext gesprochen werden. Jeder einzelne Spieler ist jetzt gefordert. Man kann nicht immer sagen, dass das Wetter zu schlecht war, die Zuschauer zu wenig, der Trainer die falsche Taktik gewählt hat, oder der Manager zu streng ist. Das ist Profifußball und die Mannschaft ist jetzt gefordert." Den Trainer stellte Oliver Kreuzer indes nicht infrage und sieht Mirko Slomka als den richtigen Mann in der derzeitigen Situation an: "Mirko ist ein guter Trainer. Er weiß wie es geht. Er erreicht die Mannschaft und die Mannschaft steht hinter ihm.“

Vielmehr fordert er von den Spielern das umzusetzen, was der Trainer von ihnen erwartet: "Sie müssen die Dinge umsetzen, die ihr vorgegeben werden. Es gab Zeiten, da wurde darum gebettelt mehr Informationen über das eigene Spiel und den Gegner zu bekommen, sowie mehr Taktik trainieren zu lassen. Jetzt wird das alles umgesetzt, aber die Mannschaft bringt es trotzdem nicht auf den Platz."

Kreuzer prangert Disziplin der Spieler an

Zudem erwartet der 51-Jährige ein Umdenken der KSC-Akteure, was Mentalität und Einstellung angeht: "Es sind Kleinigkeiten, die man zu hören bekommt, was die Disziplin angeht. Da haben wir Nachholbedarf – zum Beispiel, was den Professionalismus angeht, wie man als Fußballprofi lebt. Auch da steht die Mannschaft in der Pflicht." So soll es Kreuzer entschieden gegen den Strich gegangen sein, als er davon erfuhr, dass sich einige Spieler nach dem Sieg gegen Hannover in einer Disko feiern ließen. Kritik am System, das Trainer Mirko Slomka spielen lässt, will Kreuzer indes nicht aufkommen lassen: "Der Trainer entscheidet nach bestem Wissen und Gewissen. Gegen Düsseldorf war die zweite Halbzeit schlecht, das stimmt. Aber keine Ahnung, ob es mit einer Dreier-, Fünfer-, oder Fahrradkette besser gewesen wäre. Die Kritik am System kann ich nicht nachvollziehen."

Es wird also deutlich, dass der Ton im Wildpark nun rauer wird. Dabei dürften den KSC-Fans die Worte Kreuzers über die Mentalität und Professionalität der Mannschaft ernsthafte Sorgenfalten bereiten. Denn mit dieser Einstellung werden es die Badener im Abstiegskampf sehr schwer haben. Somit bleibt in Karlsruhe nur noch die Hoffnung, dass die Worte der sportlich Verantwortlichen fruchten und die KSC-Profis zum Umdenken animieren.

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