Karlsruher Siegesserie: Eichner liebäugelt mit "Schritt nach vorne“

Die zunehmend unheimlich erscheinende Erfolgsserie des Karlsruher SC steigt bei den Badenern offenbar niemandem zu Kopf. Nach dem 4:2-Coup gegen Aufstiegsfavorit Hamburger SV allerdings ließen sich in Zwischentönen allerdings 14 Jahre nach dem Bundesliga-Abstieg für die Zukunft inzwischen durchaus höhere Ambitionen erkennen

"Das Momentum ist in Karlsruhe“

Nach dem fünften Sieg nacheinander vor allem aufgrund einer furiosen Gala vor der Pause bemühte sich KSC-Trainer Christian Eichner zunächst jedoch um den Fortbestand der Bodenhaftung seiner derzeitigen Höhenflieger. "Das „Momentum“, erklärte der Coach auf der Pressekonferenz, "das Momentum ist gerade in Karlsruhe. Trotzdem tun wir gut daran, uns in die Köpfe zu holen, dass es auch gegen eine Mannschaft wie Hamburg nur drei Punkte gibt, auch wenn ich bei dem Drumherum der letzten Tage das Gefühl bekommen habe, dass es mehr Punkte geben würde. Aber wir können das schon gut einschätzen.“

Bei der entsprechenden Bestandsaufnahme wird Eichner die mitunter erstaunlich wirkenden Fortschritte seiner Mannschaft seit Rückrundenbeginn jedoch auch mit noch so viel Understatement nicht kleinreden können. Nachdem die Badener mit nur einem Punkt Vorsprung auf die Gefahrenzone in den zweiten Saisonabschnitte gestartet waren, ist der KSC durch den Erfolg gegen den HSV nach Toren von Paul Nebel (19.), Leon Jensen (17.) und Doppelpacker Fabian Schleusener (32. und 89.) seit inzwischen sechs Runden unbesiegt. Bei schon elf Zählern Polster auf den Abstiegsrelegationsplatz sollte Karlsruher nichts mehr mit dem Klassenerhalt zu tun bekommen.

Sieg gegen HSV "keine Reifeprüfung“

Angesichts der allerdings auch nicht mehr erreichbar scheinenden Spitzengruppe will sich Eichner dennoch weiter auf die Absicherung der Liga-Zugehörigkeit fokussieren. "Wir halten die Liga sicher nicht mit Siegen gegen Jahn Regensburg und SV Sandhausen, wir können ja alle rechnen, das reicht nicht. Damit einem das Wasser nicht mehr bis zu Hals steht, ist es eben einmal auch wichtig, dass wir es hinbekommen müsse, einen aus den Top five nicht nur zu ärgern, sondern dagegen auch einmal die Punkte zu behalten. Es geht nur um Punkte auf dem Konto für ein weiteres Jahr in der Liga.“ Vor der Aufgabe gegen den nächsten Aufstiegsaspiranten am Freitag beim 1. FC Heidenheim sah Eichner in dem Sieg "überhaupt keine Reifeprüfung“ für höhere Ziele.

Gleichwohl blitzte für aufmerksame Beobachter beim 40-Jährigen im Moment des Erfolgs der zweitbesten Rückrunden-Mannschaft sehr wohl auch Ehrgeiz für größere Aufgaben auf. Exemplarisch plädierte der Ex-Profi deswegen jedenfalls für Bemühungen um einen Verbleib des zum zweiten Mal nacheinander erfolgreichen "Dosenöffners“ Nebel über das Saisonende hinaus. "Paul ist ein toller Junge, aber wichtig ist, dass solche Jungs auch einmal länger bei uns bleiben, um damit auch als Klub einen Schritt nach vorne weiterzukommen.“

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