Kommentar: Unterbrechung der Liga ist alternativlos

Italien, Spanien, Österreich, die Niederlande und die 3. Liga haben es bereits vorgemacht, die DFL muss folgen und den Spielbetrieb in den beiden Bundesligen sofort unterbrechen. Ein Kommentar.

Eine Farce

Während in vielen Nachbarländern und selbst in der 3. Liga am Wochenende der Ball ruht, wird in der 2. Bundesliga wie geplant gespielt. Zwar ohne Zuschauer, doch Geisterspiele reichen als Maßnahme längst nicht mehr. Allein bei Hannover 96 sind mittlerweile zwei Spieler positiv auf das Coronavirus getestet, sodass die komplette Mannschaft für zwei Wochen unter häusliche Quarantäne gestellt wurde. Entsprechend haben die Niedersachsen die Absage der Partien gegen Dynamo Dresden und den VfL Osnabrück beantragt - und das völlig zu Recht. Auch der FC Erzgebirge Aue will sein Heimspiel gegen Sandhausen nicht austragen, nachdem sich zwei Fans infiziert haben.

Diese genannten Fälle zeigen: Ein geregelter Spielbetrieb ist nicht mehr möglich. Ganz abgesehen von dem wirtschaftlichen Schaden, der durch die Geisterspiele am anstehenden Spieltag entsteht. Es kann daher nur eine Lösung geben: Der Spielbetrieb muss auf unbestimmte Zeit unterbrochen werden - und zwar sofort! Das geplante Treffen aller Erst- und Zweitligisten am kommenden Montag ist zu spät - bis dahin dürfte sich das Virus noch weiter ausgebreitet haben - auch innerhalb der Mannschaften. Es muss eine klare Linie her, der aktuelle Flickenteppich aus beantragten Absagen, Geisterspielen und Partien, die möglicherweise doch vor Publikum stattfinden, ist eine Farce. Mit einem sportlichen Wettbewerb hat das nichts zu tun.

Abbruch als Ultima Ratio

Auch einen Abbruch der Saison müssen die Verantwortlichen diskutieren. Noch käme dieser radikale Schritt aber zu früh - zumal zunächst geklärt werden müsste, wie man mit Auf- und Absteigern verfahren würde. Von einer Annullierung der Spiele, über eine Aufstockung der Liga hinzu Playoffs ist derzeit vieles in der Diskussion. Alles nicht unbedingt verlockend, doch ein Tabu darf ein Abbruch nicht sein - als Ultima Ratio. Klar ist: Am Ende muss die Gesundheit aller Beteiligten im Vordergrund stehen - finanzielle Interessen dürfen keine entscheidende Rolle spielen.

 

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