Koschinat warnt trotz großem Jubel: "Situation hat sich nicht verändert"

Wieder einmal ein Schluss-Spektakel am Betzenberg, doch dieses Mal jubelten nur die Bielefelder. Ein Treffer in der siebten Minute der Nachspielzeit wahrt alle Chancen für die Arminia im Abstiegskampf. Zugleich wächst der Druck auf die Konkurrenten. Cheftrainer Uwe Koschinat und seine Mannschaft ordneten die Situation zuversichtlich, aber auch mahnend ein.

"Es ist einfach der Wahnsinn"

Lange Zeit führten die Ostwestfalen in Kaiserlautern, doch dann schlugen die Roten Teufel spät in der Schlussphase zurück. Der Ausgleichstreffer in der 88. Spielminute, er hätte der Arminia auf das Gemüt geschlagen. "Eine Mannschaft, die nicht will, geht nicht nach dem 1:1 als Sieger vom Feld. Das, was wir heute beeinflussen konnten, war Moral. Und die war groß", erklärte Kapitän Fabian Klos nach Abpfiff - denn Bielefeld erzielte in der siebten Minute der Nachspielzeit doch noch den Siegtreffer, weil Janni Serra präzise ins Netz einnickte.

Der Jubel im Bielefelder Lager war entsprechend groß. "Es ist einfach der Wahnsinn. Die vergangenen Spiele war es immer so, dass wir ein wenig Pech hatten mit den Aktionen, die wir gegen uns bekommen haben", freute sich Jomaine Consbruch, der sich ebenfalls in die Torschützenliste eingetragen hatte. Unter der Woche hatte sich sein Vertrag per Klausel verlängert. Nun jubelte Consbruch, was das Team noch enger zusammenschweißt. Klos: "Man sagt schnell, wir kommen da nur zusammen raus. Und wie man heute gesehen hat: Da ist viel Wahres dran."

Koschinat bremst und ordnet ein

Durch den späten Siegtreffer konnte Bielefeld den Druck im Abstiegskampf verlagern. Der SV Sandhausen steht mit einem Rückstand von fünf Zählern am Tabellenende, steht nun mit einem Bein in der 3. Liga. Sollte Regensburg nicht gegen den HSV gewinnen, gilt selbiges auch für die Jahnelf. Und zugleich rückt Bielefeld mit 33 Punkten auch wieder an das rettende Ufer heran - Nürnberg (35), Braunschweig (36), Rostock (37) und Fürth (38) werden das Ergebnis in Kaiserslautern verfolgt haben. "Es sind noch zwei Punkte Abstand auf Platz 15, das baut extremen Druck auf die anderen auf. Die haben auch gesehen, dass hier eine Mannschaft spielt, die lebt und alles dafür tun wird, da unten heraus zu kommen", bekräftigte Siegtorschütze Serra.

Doch erreicht haben die Bielefelder noch nichts, wie Cheftrainer Uwe Koschinat einwarf. "Wir brauchten diesen Dreier, müssen jetzt aber nachlegen. Unsere Situation hat sich nicht verändert", erklärte der Fußballlehrer nüchtern. Stolz war er auf seiner Mannschaft dennoch, denn nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich hätte die Partie auch ganz anders ausgehen können: "Normalerweise heißt hier der Sieger dann bei so einer Kulisse auch Kaiserslautern. Aber Janni hat seine Torjägerqualitäten bewiesen und jetzt sind wir sehr froh über diesen Sieg." Denn der war - bei aller Freude - bitter nötig.

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"