Lilien-Präsident kündigt Verkäufe an: "Sonst auf Dauer keine Chance"

Als Tabellenführer hat der SV Darmstadt 98 zur Winterpause sehr gute Chancen, nach sieben Jahren wieder in die 1. Bundesliga zurückzukehren. Es wäre der zweite Aufstieg ins Oberhaus unter der Leitung von Präsident Rüdiger Fritsch. Der 61-Jährige äußerte sich im "Kicker" auch darüber, dass der Klub auf lange Sicht Spieler gewinnbringend verkaufen muss, um finanziell eine Chance zu haben.

Zuletzt für Spieler mehr ausgegeben als eingenommen

"Da brauchen wir gar nicht darum herumzureden: Wir werden uns mit dem Thema Transfers noch mehr beschäftigen müssen", sagte Fritsch im Interview. Beim Thema Abgängen sei der Klub "in jüngerer Vergangenheit sehr verwöhnt. Wir haben in den vergangenen Jahren etwas mehr Geld für Spieler ausgegeben, als wir eingenommen haben". 

Doch weder im normalen Leben noch im Profifußball sei es eine sinnvolle Strategie, "auf Dauer mehr auszugeben, als man einnimmt. Vereine wie der 1. FSV Mainz 05 oder der SC Freiburg, deren Entwicklungen oft für uns als Vorbild genannt werden, haben über Jahrzehnte ein Transfersystem aufgebaut, bei dem sie Spieler mit Gewinn verkauft haben". 

Patric Pfeiffer im Sommer weg?

Und auch die Lilien werden keine andere Wahl haben, als sich damit anzufreunden, Leistungsträger bei entsprechenden Angeboten abgeben zu müssen: "Wenn wir das nicht machen, werden wir auf Dauer keine Chance haben. Unsere Fans müssen sich darauf vorbereiten, dass auch lieb gewonnene Spieler den Verein einmal verlassen."

Ein Kandidat hätte Patric Pfeiffer sein können. Doch der Vertrag des 23-jährigen Innenverteidigers läuft am Saisonende ohnehin aus. Laut "Bild" sei es bereits beschlossene Sache, dass der gebürtige Hamburger bei den Lilien nicht verlängert. Angebote soll er ausgeschlagen haben. Stattdessen sollen Eintracht Frankfurt und der FC Augsburg um den Abwehrspieler buhlen. "Wenn er fokussiert ist, ist er ein Spieler, der sich Vereine mittlerweile aussuchen kann", weiß auch Trainer Torsten Lieberknecht, um die gute Verhandlungsbasis seines Spielers. 

Lieberknecht lobt Entwicklung

"Auch bei ihm war es ein Thema: konstante Stabilität. Gegen Gladbach (2:1 im DFB-Pokal, Anm. d. Red.) hat man gesehen, was für ein Potenzial er hat, wenn er sich 90 Minuten lang gegen einen Top-Gegenspieler voll fokussiert." In dieser Hinsicht habe sich der Profi stabilisiert - gleiches gelte für Kopfballtoren. "Auch hier hat er eine Entwicklung gezeigt. Ich bin mit ihm zufrieden, wie er sich präsentiert und einbringt. Er muss aber weiter an sich arbeiten."

Wahrscheinlich ab Sommer aber bei einem anderen Klub.

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