Meyer kritisiert die Fans: "Eintracht kann ich manchmal nicht sehen"

Eintracht Braunschweig durchlebt Höhen und Tiefen seit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga. Vor der Partie gegen Darmstadt 98 äußerte Cheftrainer Daniel Meyer sein Unverständnis über die Kritik an einzelnen Personen des Vereins und rief dabei ins Gedächtnis, dass der BTSV keine erfahrene Zweitligatruppe zusammenkaufen kann. Dementsprechend ist Geduld gefordert.

Meyer schützt Dornebusch beispielhaft

Acht Punkte nach acht Spielen, das ist ein sauberer Schnitt von einem Zähler pro Partie. Damit liegt Eintracht Braunschweig genau in dem Soll, den Cheftrainer Daniel Meyer im Auge hat. "34 Zählern sind am Ende der Saison natürlich eng", wusste auch der BTSV-Coach in der Pressekonferenz vor dem 9. Spieltag, dass mit dieser Rechnung schon Vereine abgestiegen sind. Aber entscheidend für Meyer ist eine vernünftige Einschätzung: "Wenn man aber davon ausgeht, dass man noch etwas drauflegen kann, dann sind wir auf einem realistischen Weg."

Die ruhmreiche Vergangenheit des Vereins spielt dabei keine Rolle mehr, der BTSV ist ein "normaler Aufsteiger". Deswegen sah sich Meyer auch dazu veranlasst, auf die Kritik nach den vergangenen Niederlagen einzugehen - denn die ist für den 41-Jährigen in ihrer Art und Weise nicht nachvollziehbar. "Wenn wir gewinnen, sind wir die Größten. Wenn wir verlieren heißt es, dass der Trainer gehen muss und die Mannschaft oder einzelne Spieler werden durchbeleidigt", wandte sich Meyer an den eigenen Anhang. Immer wieder stehen die Beteiligten am Pranger der sozialen Netzwerke, besonders ärgert den Coach aber das Herauspicken von einzelnen Personen. Meyers eindeutiges Beispiel: "Felix Dornebusch hat in der vergangenen Begegnung keinen Fehler gemacht."

"Sensibilität entwickeln"

"Wenn er jedes Mal liest, dass sein Kopf gefordert wird oder verbal auf ihn eingeprügelt wird. Die Frage ist, ob das produktiv ist, wenn wir uns untereinander zerfleischen und versuchen eigene Spieler zu destabilisieren, indem wir sie beleidigen oder sie als Sündenbock hervorgeholt werden", stellte Meyer infrage, welchen Zweck diese Art und Weise bewirken soll und appellierte an die Fangemeinschaft: "Wir sind Eintracht, Eintracht Braunschweig. Diese Eintracht kann ich manchmal nicht sehen, was die Unterstützung bei solchen Themen angeht."

Konstruktive Kritik, etwa die Anzahl der Gegentore, stehen dagegen auch bei Meyer auf dem Programm. Das äußerte der 41-Jährige auch gegenüber der Mannschaft, gerade nach der Partie gegen Karlsruhe: "Ich fand es nach dem Spiel wichtig, den Finger in die Wunde zu legen." Die individuellen Fehler könne man nicht per Knopfdruck abstellen, aber "wir können eine Sensibilität entwickeln, sich untereinander besser abzusichern". Das soll allerdings nicht ausschließlich auf Kosten der Offensive geschehen. Zumal die Rückkehr von Top-Scorer Martin Kobylanski in Aussicht steht, wenngleich er nicht von Beginn an starten wird. Auch Niko Kijewski, Suleiman Abdullahi, Leon Bürger, Iba May und Nico Klaß werden gegen Darmstadt nicht dabei sein.

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