Meyer nach BTSV-Pleite: "Bin schockiert über die erste Hälfte"

Im vorletzten Heimspiel, das Eintracht Braunschweig eigentlich unbedingt gewinnen wollte, gab es für die Löwen eine schmerzliche 0:2-Niederlage gegen Erzgebirge Aue. Durch den Rückfall in unkonzentriertes Abwehrverhalten und harmloses Offensivspiel wird die Abstiegsgefahr für die Löwen immer größer.
Meyer übt deutliche Kritik
Das war nach der klaren 0:3-Klatsche in Fürth, die man noch mit taktischem Kalkül aufgrund der personalen Lage entschuldigen konnte, der nächste richtige Schlag in die Magengrube für die in den letzten Wochen zuvor doch noch so hoffnungsvoll gestimmten Blau-Gelben. Geht ausgerechnet jetzt, in der letzten und entscheidenden Phase der aktuellen Zweitliga-Saison, der Mannschaft die Luft aus? Es könnte sich nun rächen, dass der Aufsteiger zu oft am Limit spielen musste und nicht alle Positionen im Kader optimal für die Klasse besetzt hatte.
Trainer Meyer zeigte nach dem Spiel offen seine große Enttäuschung: "Ich bin schockiert übe die erste Hälfte! Nach der Niederlage gegen Fürth hatten wir heute etwas ganz anderes vor. Wir wollten früh pressen und hohe Aktivität zeigen. Wir haben das in der Halbzeit thematisiert, weil ich nicht zufrieden damit war, wie wir uns präsentiert haben." Nicht nur die sportlichen Leitung der Eintracht entsetzte besonders die Passivität der Mannschaft. Die Nervosität der Mannschaft war noch zu entschuldigen. Aber nicht die augenfällige schwache Zweikampfführung. Trotzdem ging es noch mit einem 0:0 in die Pause, weil Aue vorhandene Chancen nicht nutzte.
Nur zwei Spieler in Normalform
In der zweiten Halbzeit zeigte die Mannschaft zwar etwas mehr Leben, kassierte aber schon kurz nach Wiederbeginn das 0:1. Hier sah besonders die rechte Seite der Eintracht nicht gut aus, als der an diesem Tag besonders schwächelnde Verteidiger Wiebe überspielt wurde und Nazarov Keeper Fejzic bei seinem Schuss keine Chance ließ. Danach zeigte sich die Eintracht schockiert und schien auseinanderzufallen. Alle Spielversuche nach vorn an den Strafraum misslangen. In der Defensive gab es immer mehr Lücken. Meyer: "Die Körpersprache war nicht vorhanden, die Lautstärke auf dem Platz war nicht da."
An diesem Tag hatte die Eintracht zudem auch keinen Führungsspieler auf dem Platz - bis auf Keeper Fejzic. Aue versäumte es aber in dieser Spielsituation, den entscheidenden zweiten Treffer nachzulegen. So stemmten sich die Braunschweiger plötzlich doch gegen die drohende Niederlage und hatten sogar durch Innenverteidiger Diakithé - den neben Fejzic einzigen in Normalform agierenden Löwen - die Chance auf den Ausgleich durch einen Kopfball.
Eintracht muss auf Patzer der Konkurrenz hoffen
Doch das zweite Auer Tor durch Zulechner, das ausgerechnet der Ex-Braunschweiger Hochscheidt vorbereitete, besiegelte die verdiente Niederlage (82. Spielminute). Nun muss die Eintracht auf Patzer der Konkurrenz hoffen. Auch auf einen Aufschwung bei Kapitän Nikolaou, der nach Rückkehr aus der Covid-Quarantäne sein erstes Spiel über 90 Minuten machte und nicht aufgeben will: "Bisher haben wir in Duellen, in denen die Drucksituation am größten war, immer performt und Ergebnisse geliefert. Heute ist uns das nicht gelungen. Es ist sehr enttäuschend und bitter. Wir haben noch 3 Partien vor uns. Jetzt gilt es, sich zu schütteln und wieder aufzustehen!" Unruhige Zeiten an der Oker, in denen nun die Mannschaft als Ganzes gefordert ist und auch der Trainer neue Impulse setzen muss.