Mündliche Verhandlung: Wildpark-Abschied kommt vors DFB-Gericht

Am 3. November verabschiedete der Karlsruher SC mit einer großen Pyroshow das alte Wildparkstadion. Das rief den DFB auf den Plan, der nun bekannt gab, am 8. August mündlich über den Fall verhandeln zu wollen.
KSC geht von Zweitveranstaltung aus
Nachdem die Partie des damaligen Drittligisten gegen die Würzburger Kickers gelaufen war, war es soweit: Der alt-ehrwürdige Wildpark des Karlsruher SC sollte mit einer eindrucksvollen Pyroshow verabschiedet werden. Eine gute Dreiviertelstunde nach Spielende wurden über 100 Fackeln kontrolliert gezündet, um die Spielstätte noch einmal gebührend zu feiern.
Wie ein Sprecher des Vereins damals mitteilte, hatte der KSC die Verabschiedung als eigene Zweitveranstaltung angemeldet. Diese wurde vom als Veranstalter auftretenden "Supporters Karlsruhe 1986 e.V" mit der Feuerwehr, der Polizei, dem Bauordnungsamt, dem Ordnungs- und Bürgeramt sowie dem städtischen Eigenbetrieb Fußballstadion im Wildpark abgestimmt, die Genehmigungen wurden erteilt. Darüber hinaus ging der KSC davon aus, dass die vorangegangene Veranstaltung, also das Drittliga-Spiel gegen Würzburg, mit Pressekonferenz und Stadiondurchsage als formal beendet gelten würde. Der Abschied würde aus Vereinssicht nach dieser Argumentationskette nicht mehr in die Zuständigkeit des DFB fallen.
Muss der KSC zahlen?
Dennoch wird sich der Verein vor Gericht für die Pyroshow verantworten müssen: Der Verband teilte mit, dass die "Sportstrafsache" im August unter der Leitung von Stephan Oberholz, dem stellvertretenden Vorsitzenden des DFB-Sportgerichts, mündlich verhandelt werden soll.
Der DFB benennt "das Abbrennen von etwa 140 Bengalischen Feuern durch KSC-Anhänger im Nachgang an das Drittligaspiel gegen die Würzburger Kickers am 3. November 2018" als Verhandlungsgegenstand. Sollte es zu einer Strafe kommen, könnte die Veranstaltung ziemlich teuer werden: Nach dem standardisierten Strafenkatalog, sollte er denn zur Geltung kommen, wären 350 Euro pro Fackel fällig - das wären in der Summe 49.000 Euro.