Nach Derby-Pleite: 96-Fans randalieren in Hannover

Durch ein Gegentor in der Nachspielzeit verlor Hannover 96 am Sonntagnachmittag das Derby bei Eintracht Braunschweig. Nach der Partie kam es am späten Nachmittag zu Krawallen vor der Heinz-von-Heiden-Arena in Hannover.

Brenzlige Situation

Wie die "Bild" berichtet, hatten sich rund 100 Fans vor dem Stadion versammelt, als der Mannschaftsbus um kurz vor 18 Uhr eintraf. Sie skandierten "Wir wollen die Mannschaft sehen!", "Derby-Versager!" und "Außer Zieler könnt ihr alle geh‘n!". Wenig später eskalierte die Lage: Es flogen Böller und Bengalos über einen Zaun in den Innenbereich. Die Polizei setzte zwei Wasserwerfer ein und drängte die Fans zurück.

Erst als die Spieler, Trainer Stefan Leitl und Sportdirektor Marcus Mann zum Dialog mit den Fans an den Zaun kamen, beruhigte sich die Lage. "Wenn ich Fan wäre, wäre ich auch sauer, an eurer Unterstützung liegt es nicht", soll Zieler den aufgebrachten Fans gesagt haben. "Wir machen das nicht mit Absicht." Teuchert sagte demnach: "Ich würde lieber den Derby-Sieg feiern, anstatt mich mit Böllern und Bengalos abwerfen zu lassen." Nach etwa 30 Minuten soll sich die Situation vor dem Stadion aufgelöst haben.

Krawalle auch in Braunschweig

Zuvor war es bereits im Eintracht-Stadion zu Krawallen gekommen. Nach der Niederlage legten 96-Fans mehrere Feuer im Gästeblock und warfen Sitzschalen in den Innenraum. Während des Spiels musste Schiedsrichter Patrick Ittrich zweimal eine Unterbrechung anordnen. Die erste bereits nach sieben Minuten, nachdem aus dem Hannover-Block eine Rakete auf das Spielfeld gefeuert wurde, die zweite in Minute 40, als aus dem Eintracht-Block Feuerwerkskörper flogen.

Abgesehen davon zog die Polizei im Nachgang aber ein positives Fazit: "Durch eine umfangreiche Vorbereitung und das engagierte Vorgehen der eingesetzten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten haben wir einen nahezu störungsfreien Spieltag ermöglicht", so Gesamteinsatzleiter Roger Fladung.

Fanhilfe Hannover übt Kritik

Die Fanhilfe Hannover kritisierte dagegen das Vorgehen der Polizei: "Wir dokumentieren im Zuge des Spiels bei Eintracht Braunschweig massive Übergriffe durch die Polizei und eine eklatante Fehlplanung beim Einlass mit folgenden Panikattacken und Gehirnerschütterungen. Lasst Euch Verletzungen attestieren und schickt uns Gedächtnisprotokolle. Trotzdem feiert sich die Polizei nach dem Spiel vor dem Gästeblock mit einem Gruppenfoto."

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