Nach Phantomtor: 1860 München legt keinen Protest ein

Die Lage für den TSV 1860 München ist aktuell bedrohlicher als jemals zuvor. Nicht nur, dass der Traditionsverein auf dem vorletzten Rang der Tabelle liegt und gegen Schlusslicht MSV Duisburg verloren hat, sondern auch ein Phantomtor hängt den Löwen nun noch nach. Gegen die Meidericher hatten die Löwen in der 80. Spielminute einen Treffer kassiert, der allerdings keine Anerkennung hätte bekommen dürfen. Der Ball hatte die Linie nicht mit vollem Umfang überquert. Im Anschluss daran kündigten die Münchner an, dass sie gegen das Tor Protest einlegen wollten.

"Mit wichtigeren Dingen beschäftigen"

Am Mittag des Tages hatte Präsident Peter Casalette gegenüber der "Tz" gesagt: „Wir müssen das tun, schon um ein Zeichen zu setzen, dass wir uns nicht alles gefallen lassen.“ Doch die Kehrtwende erfolgte am Sonntag, an dem der Präsident dann erklärte: „Wir haben uns jetzt mit wichtigeren Dingen zu beschäftigen. Wenn es irgendeine Chance geben würde, dann hätten wir natürlich protestiert.“ Der vermeintliche Treffer zum 1:1 war nicht der einzige Aufreger für die Münchner. Auch der Platzverweis nur wenige Minuten nach dem Ausgleichstreffer war sehr umstritten und in der Gesamtheit unglücklich für die Löwen. Als wäre auch das nicht schon genug gewesen, so könnte auch auf Keeper Stefan Ortega noch ein Nachspiel zukommen. Nach dem Spiel hatte er sich abfällig über die Schiedsrichter geäußert: („Was sich die Schiedsrichter erlaubt haben, war eine absolute Frechheit. Dieses Gespann hat im Profifußball nichts mehr verloren. Ich hoffe, die pfeifen nie mehr“. Aufgrund dieser Aussagen könnte dem Torwart noch ein Nachspiel drohen.

Neue Diskussion um Torlinientechnik?

Sportchef Oliver Kreuzer war auch am Tag nach der Partie noch mehr als aufgebracht: „Die Schiris werden angewiesen, nach bestem Wissen und Gewissen zu entscheiden und nicht auf Verdacht. Das war dieses Mal nicht der Fall. Weder Schieds- noch Linienrichter konnten das in dieser Situation und aus diesem Winkel richtig sehen. Und die Fernsehbilder zeigen zu 99,9 Prozent, dass der Ball nicht hinter der Linie war. Aber leider gibt es in der Zweiten Liga keine Torlinientechnologie.“ Nun könnte sogar eine neue Diskussion über die Torlinientechnik aufbranden. In der Bundesliga wird diese Technik seit dieser Saison genutzt und funktioniert einwandfrei: „Etlichen Vereinen der Zweiten Liga war die Torlinientechnik zu teuer und sie haben sie deshalb abgelehnt“, so Peter Cassalette. „Das hätte nicht sein dürfen. So etwas muss im Profifußball Pflicht sein.“ In jedem Fall wird der TSV sich in den kommenden Wochen durchaus strecken müssen um den Klassenerhalt zu schaffen. Die Schiedsrichterentscheidungen vom Wochenende werden aber sicherlich noch ein Beigeschmack hinterlassen.

 

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