Nach PK-Farce: Stamm als Nachfolger von Dardai gehandelt

Die Zeit von Pal Dardai scheint bei Hertha BSC abzulaufen. Einen Tag nach dem kuriosen Abbruch der Spieltags-Pressekonferenz wird bereits über die Suche nach einem Nachfolger spekuliert. Weitere Unruhen im Endspurt sind für den Hauptstadtklub offenbar vorprogrammiert.
Stamm nach Freiburg-Abschied frei
Als "kicker"-Reporter Steffen Rohr in der Spieltags-Pressekonferenz zum zweiten Mal ans Mikrofon kam, stand Hertha-Cheftrainer Pal Dardai auf und ging. Unzufrieden war der 48-Jährige mit der vorherigen Berichterstattung des Fachmagazins, insbesondere mit den Spekulationen um sein mögliches Aus im Februar. "Du hast geschrieben, dass Hertha BSC kein Konzept hat. So lange du das so siehst, reden wir nicht", hatte Dardai sein Gegenüber zuvor gewarnt. Ein kurioser Abgang, der womöglich den wirklichen Abgang des Cheftrainers vorbereitet hat.
Denn Dardais Vertrag läuft im Sommer aus. Aktuell scheint es nicht so, dass der Fußballlehrer sich für ein neues Arbeitspapier empfehlen kann. Weder die Ergebnisse stimmten zuletzt, noch die öffentlichen Auftritte. Sportdirektor Benjamin Weber soll sich laut "Bild"-Zeitung bereits aktiv nach einem Nachfolger umschauen. Zu den Kandidaten zählt demnach auch Thomas Stamm, der den SC Freiburg II am Saisonende verlassen wird. Nachdem Julian Schuster im Breisgau zum Nachfolger von Christian Streich ernannt wurde, vermeldete der 41-Jährige seinen Abschied von der U23-Mannschaft.
Klares Spielkonzept als Voraussetzung
Stamm sei ein Kandidat, weil er als junger, unverbrauchter Trainer mit klarem Spielkonzept gilt. Zudem kann der 41-jährige Schweizer offensichtlich Talente entwickeln, denn mit der Freiburger Reserve holte er im Vorjahr die Vizemeisterschaft in der 3. Liga. Dieses Jahr wird Freiburg II zwar wohl relativ klar absteigen, doch ein Großteil der vorherigen Mannschaft hat sich längst im Profifußball etabliert. Stamm soll jedoch nicht der einzige Kandidat sein, wäre aber ablösefrei am Saisonende zu haben. Beim Versuch, einen erfolgreichen Coach von einem Liga-Konkurrenten abzuwerben, sähe die Sache anders aus.