Debatte bei Hertha BSC: Was wird aus Pal Dardai im Sommer?

Hertha BSC erlebt bislang eine Rückrunde ohne Höhepunkte. Gerade einmal neun Zähler kamen in acht Spielen zustande, sodass der Hauptstadtklub in der Tabelle wieder nach unten rutscht. Endet die dritte Amtszeit von Cheftrainer Pal Dardai daher schon im Sommer wieder? Wohin der "Berliner Weg" für das Urgestein führt, scheint derzeit offen.

Platz 16 in der Rückrunden-Tabelle

Pal Dardai verkörpert Hertha BSC wie kaum ein anderer Fußballlehrer auf dieser Welt. Doch reicht die Verbundenheit zwischen Cheftrainer und Verein aus, um einen gemeinsamen Weg für die Zukunft zu planen? Eine Bilanz von neun Punkten aus acht Spielen der Rückrunde spricht derzeit wohl gegen eine Zukunft mit Dardai. In der Tabelle der zweiten Saisonhälfte wäre die Alte Dame gerade einmal auf Platz 16 - und damit weit entfernt von einer nachhaltigen Entwicklung, die den Verein wieder erfolgreich machen soll. Dabei erfüllte Dardai auf dem Rasen viele Vorgaben.

Gerade hinsichtlich des "Berliner Wegs" gelang dem 47-Jährigen die Einbindung vieler Nachwuchstalente wie Tjark Ernst, Pascal Klemens oder Marten Winkler. Auch die Dardai-Söhne zählen dazu. Gleichzeitig entwickelte sich Fabian Reese binnen kürzester Zeit zur neuen Identifikationsfigur beim Hauptstadtklub. Wären die Berliner in der Tabelle etwas erfolgreicher, dann würde sich die Frage nach einer Verlängerung mit dem Cheftrainer nicht stellen. So wird das auslaufende Arbeitspapier des Coaches zur Zitterpartie im Sommer.

Dardai nach Pokal-Aus auf der Kippe?

"Ich bin kein Zauberer, ich bin Trainer. Wunderdinge innerhalb von zwei oder drei Monaten kann niemand erwarten", sagte Pal Dardai schon einmal im Saisonverlauf - und schob nach der 0:2-Niederlage gegen St. Pauli zuletzt nach: "Ich hab' 12, 13 Spieler, mit denen ich um die Meisterschaft spielen kann. Danach hab' ich ein Loch." Dardais Kritik an der Kaderplanung kommt innerhalb des Vereins nichts überall gut an. Wie der "kicker" berichtet, habe es bereits zum Jahreswechsel eine kontroverse Debatte zu Dardais Person gegeben, weil der Cheftrainer nicht das vollständige Potential des Kaders ausschöpfen würde. Johannes Spors, der Global Sports Director des im März 2023 bei Hertha eingestiegenen US-Investors 777 Partners, habe sich in der Folge für eine externe Trainer-Lösung ausgesprochen - doch die Klubführung hielt an Dardai fest.

In die Rückrunde startete der Cheftrainer anschließend mit einem Unentschieden und zwei Niederlagen, auf die das Aus im DFB-Pokal folgte. Zur vorzeitigen Trennung von Dardai kam es nicht, obwohl es die Gedankenspiele wohl gegeben haben soll. Umso offener scheint derzeit, ob sich Trainer und Verein eine Zusammenarbeit über den Sommer hinaus vorstellen können. Auch die Zukunft des Trainerteam um Co-Trainer Admir Hamzagic, Tamas Bodog und von Torwarttrainer Andreas Menger wird vermutlich von einer Entscheidung rund um Dardai abhängen.

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