Nach Weinzierl-Aus: Hecking und Fiél übernehmen beim FCN

Der 1. FC Nürnberg setzt nach der Trennung von Cheftrainer Markus Weinzierl auf eine interne Lösung: Bis zum Saisonende wird Sportvorstand Dieter Hecking zusammen mit U23-Coach Cristian Fiél das Traineramt übernehmen. Das gab der Club am Montagmittag auf einer Pressekonferenz bekannt.

Die "beste Lösung"

Nach 140 Tagen war sie am Montagvormittag vorbei, die Amtszeit von Markus Weinzierl beim 1. FC Nürnberg. Dabei schien es zunächst so, als würde der 48-Jährige trotz der 0:5-Klatsche beim 1. FC Heidenheim weiterhin das Vertrauen erhalten. "Unmittelbar nach dem Spiel hatte ich schon das Gefühl, das Spiel gegen Sandhausen mit Markus Weinzierl machen zu wollen", berichtete Hecking am Montag. "Im Auto bin ich aber zu der Erkenntnis gekommen: Es ist wirklich wenig, was ich gesehen habe. Und das nicht nur gestern, sondern auch in den Spielen zuvor", sagte der 58-Jährige, der sich bis zum Ende der Saison nun selbst auf die Bank setzen wird. Unterstützung erhält der erfahrene Coach von Cristian Fiél, der seit Sommer 2021 bei der zweiten Mannschaft in der Regionalliga an der Linie steht.

"Wenn wir einen externen Trainer verpflichtet hätten, hätte der auch eine gewisse Zeit benötigt", erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Grethlein die Hintergründe der Entscheidung und bezeichnete Hecking als die "beste Lösung", da er den Kader bereits kenne. Gleichzeitig sprach Grethlein aber auch von einem "Wagnis" und betonte, dass Hecking die Doppelfunktion "definitiv" nur bis zum Sommer ausüben werde. "Das ist Teil des Beschlusses."

Zum zweiten Mal FCN-Coach

Für den 58-Jährigen ist es nach 2009 bis 2012 das zweite Mal, das er beim 1. FC Nürnberg an der Seitenlinie stehen wird. Zuletzt coachte er von 2019 bis 2020 den Hamburger SV, ehe er den Posten des Sportvorstandes beim FCN übernahm. Erfahrung sammelte der Inhaber der UEFA-Pro-Lizenz auch bei Borussia Mönchengladbach, dem VfL Wolfsburg, Hannover 96 und Alemannia Aachen. Insgesamt bringt es der Ex-Profi damit auf 418 Erst- und 170 Zweitliga-Spiele. "Wir werden versuchen, das schlingernde Schiff wieder flott zu kriegen", sagte Hecking, der eine Rückkehr auf die Trainerbank eigentlich nicht mehr geplant hatte. "Ich traue der Mannschaft mehr zu, gerade im fußballerischen Bereich. Das gilt es schnellstmöglich abzurufen." Derzeit steht der FCN mit nur 22 Punkten aus 21 Spielen auf dem 13. Tabellenplatz - bei lediglich zwei Punkten Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz.

Doch Hecking zeigte sich optimistisch, dass der Klassenerhalt gelingen wird: "Wir sind mitten im Abstiegskampf. Aber ich habe das Selbstvertrauen zu sagen, dass ich es schaffen kann, diese Mannschaft in die richtige Bahn zu lenken - mit einem hochmotivierten Cristian Fiél."

Debüt gegen Sandhausen

Der 42-Jährige bringt die Erfahrung aus 60 Viertliga-Spielen als Trainer der zweiten Mannschaft bei einem Punkteschnitt von 1,47 mit, außerdem stand er zwischen Februar und Dezember 2019 in 28 Spielen bei Dynamo Dresden als Cheftrainer an der Seitenlinie (Punkteschnitt 1,11). "Fiel macht bei der U23 einen sehr guten Job. Wir sind gerade in Verlängerungsgesprächen. Er ist jemand, der frische Energie reinbringt und eine andere Ansprache hat. Davon erhoffe ich mir viel", so Hecking über den 42-Jährigen, der als aktiver Profi 36 Erst- und 288 Zweitliga-Partien bestritt. Erstmals auf der Bank sitzen wird das Duo am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Schlusslicht Sandhausen. "Wir brauchen nicht mehr diskutieren. Es gilt, die schwierige Situation anzupacken", gab der neue FCN-Coach die Richtung vor.

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