Nach Wirbel um Festnahme: SCP gegen Nürnberg ohne Kwasniok

Wenn der SC Paderborn am Sonntag im letzten Saisonspiel auf den 1. FC Nürnberg trifft, wird Trainer Lukas Kwasniok nicht auf der Bank sitzen. Hintergrund ist der Wirbel um seine Festnahme auf Mallorca. Im Amt bleibt er aber.

"Brauche jetzt Zeit und Raum"

Wie der SCP am Freitagmorgen mitteilte, habe Kwasniok die Gremien unter Führung von Präsident Thomas Sagel gebeten, seine Aufgaben im Finale der Zweitliga-Saison 2022/2023 auf andere Schultern zu verteilen. "Die Interessen des Vereins stehen für mich an erster Stelle. Zudem brauche ich jetzt Zeit und Raum, um die Ereignisse zu verarbeiten und im Familienkreis zu besprechen", nennt Kwasniok den Hintergrund seiner Initiative. Darüber hinaus sei es dem Coach ein "wichtiges Anliegen", den vollen Fokus auf das letzte Saisonspiel zu richten.

Der SC Paderborn komme dem Wunsch des 41-Jährigen "gerne nach" und bekräftigt den Wunsch, "die erfolgreiche Zusammenarbeit in der vertraglich vereinbarten Form fortzusetzen". Sein Arbeitspapier bei den Paderbornern läuft noch bis 2025. Gleichzeitig werde der Verein aber "sämtliche Geschehnisse im Zusammenhang mit den jüngsten Ereignissen verfolgen" und im eigenen Interesse "bewerten", heißt es. Anstelle von Kwasniok wird Co-Trainer Frank Kaspari die Mannschaft auf das Spiel gegen den 1. FC Nürnberg vorbereiten und an der Seitenlinie betreuen.

"Für uns gilt weiterhin die Unschuldsvermutung"

Kwasniok war am Montag in Cala Ratjada festgenommen worden, nachdem sich eine 25-jährige Frau beschwert hatte, auf ihrem Zimmer vom 41-Jährigen sexuell missbraucht worden zu sein. Am Mittwoch war der Trainer der SC Paderborn ohne Auflagen aus der Haft entlassen worden und hatte sich am Donnerstag auf den Weg zurück nach Paderborn gemacht, wo er am Nachmittag eintraf. Die Mannschaft war unterdessen nicht mit nach Mallorca gereist.

Eine inhaltliche Stellungnahme oder Bewertung zu dem noch laufenden Verfahren werde der SCP nicht abgeben, verwies aber darauf, dass die schnelle Freilassung für sich spreche. "Wir behalten den gesamten Rahmen des Geschehens im Auge, warten den Ausgang des Verfahrens ab und behalten unseren normalen Geschäftsbetrieb bei", teilte der Verein mit. Präsident Thomas Sagel erklärte: "Selbstverständlich haben alle Beteiligten den Wunsch, dass sich die Ereignisse schnellstmöglich aufklären. Für uns gilt auch nach dem Austausch mit Lukas Kwasniok weiterhin die Unschuldsvermutung."

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