Pokal: Arminia Bielefeld entgeht nur knapp einer Blamage

Der DSC Arminia Bielefeld hat sich am Dienstagabend für das Viertelfinale des DFB-Pokals qualifiziert. In einer teilweise überhart geführten Partie konnten die Arminen zu keiner Zeit Souveränität auf den Rasen bringen und siegten am Ende dank Torhüter Wolfgang Hesl im Elfmeterschießen mit 6:5. Damit sicherten sich die Ostwestfalen zwar zusätzliche Einnahmen von rund 1,25 Millionen Euro, ließen aber sportlich erneut eine unerklärliche Anzahl von offenen Fragen zurück.

Viele Chancen, keine Tore

Die Arminia startete ohne die beiden ausgefallenen Neuzugänge Brandy (muskuläre Probleme) und Yabo (Grippe) in die Partie und wirkte zu Beginn auch durchaus konzentriert. Über Nöthe (13.) und Ulm (14.) vergaben die Arminen gleich zwei dicke Möglichkeiten, wobei letztere durchaus elfmeterwürdig zu Fall gebracht worden war. Doch auch die Gastgeber aus Walldorf bekamen - für die Verhältnisse eines Zweitligisten erschreckend - viele Möglichkeiten zu eigenen Toren. Salger musste einen Schuss von Meyer auf der Linie blocken (12.) und Hesl parierte gegen Hillenbrand (24.). Doch trotzdem boten sich für den DSC vor der Pause noch genug Möglichkeiten über Nöthe, Börner und vor allem Klos (26.), der am starken Rennar im Tor der Walldorfer scheiterte. So ging es mit einem torlosen Remis in die Kabine. Trainer Jürgen Kramny hielt dazu nüchtern fest: "In der ersten Halbzeit hatten wir Vorteile und mehr Torchancen."

Keine Souveränität

Nach der Pause dann zunächst dasselbe Bild. Die Gäste blieben das spielbestimmende Team und bekamen knapp fünf Minuten nach Wiederanpfiff einen Freistoß zugesprochen, nachdem Nyenty Klos durchaus rotwürdig gefoult hatte. Den anschließenden Freistoß setzte Tom Schütz dann sehenswert zum 1:0 für die Arminen ins Tor - bereits das fünfte direkte Freistoßtor in dieser Saison. Doch im Anschluss daran verlor der Favorit augenblicklich jegliche Souveränität im Spiel. Gleich mehrfach musste Hesl im 1-gegen-1 gegen den Walldorfer Carl retten und das Offensivspiel der Bielefelder kam gänzlich zum Erliegen. Lediglich eine Großchance durch Ulm (76.) blieb erneut ungenutzt. So traten dann auch die Pokalgesetze wieder in Kraft und der Außenseiter kam in der 78. Minute mit einer Kopfballbogenlampe zum 1:1-Ausgleich, bei dem die gesamte Hintermannschaft der Arminia keinen guten Eindruck hinterließ. Kapitän Fabian Klos war sich der schwierigen Situation in diesem Moment deutlich bewusst: "Das Gegentor darf niemals fallen und der Gegner zieht sich dann an jeder gelungenen Aktion hoch." Auch Trainer Kramny ärgerte der unnötige Gegentreffer: "Beim 1:1 nach dem Einwurf pennen wir und der Ball liegt plötzlich im Tor. Das war ein Schockmoment für uns, da hatten wir keine Zuordnung. Dann hatte der Gegner Auftrieb und ist mutiger geworden."

Klos scheitert, Hesl rettet

So ging es also in die Verlängerung, bei der erst in der 103. Minute gleich drei Arminen aus der Nahdistanz das Tor nicht trafen und im Gegenzug Hesl mit einer Flugparade das 2:1 verhindern musste. Zu allem Überfluss sah der in der Verlängerung eingewechselte Staude auch noch völlig zurecht die gelb-rote Karte in der 116. Minute. Im anschließenden Elfmeterschießen scheiterte erst Kapitän Fabian Klos, ehe Keeper Wolfgang Hesl parieren konnte und Stephan Salger den DSC in die nächste Runde schoss. Trotz des Weiterkommens blieben aber viele Fragen nach dem Spiel offen. Trotz des großen Pokalfights des Regionalligisten müssen sich die Arminen hinterfragen, warum man so viele Chancen liegen, so viele gegnerische Chancen zu- und jegliche Souveränität vermissen ließ. Am Ende erreichte man mit viel Glück die nächste Runde des DFB-Pokals und entging nur knapp einer Blamage. Trotz allem wollte Kapitän Klos nach dem Spiel nicht nur die negativen Seiten des Spiels hervorheben, sondern etwas Positives für die kommenden Wochen mitnehmen: "Wir wachsen momentan noch enger zusammen und für mich ist das ein tolles Zeichen, wenn die Jungs nach dem Elfmeterschießen zu mir kommen und sagen: "Das war nicht schlimm." Wir sind einfach eine tolle Truppe und jetzt in der Pflicht, auch in der Liga auswärts mal zu gewinnen."

 

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