Pokal: Alle Zweitligisten weiter - Bochum wirft Stuttgart raus
Am zweiten Tag der ersten DFB-Pokal Hauptrunde gaben sich die Zweitligisten keine Blöße. Im Gegenteil: Der VfL Bochum schaffte sogar eine kleine Sensation und warf den Bundesligisten VfB Stuttgart verdient mit 2:0 aus dem Wettbewerb. Ein Doppelpack von Simon Terodde (9.,48.) sorgte im ausverkauften Rewirpower-Stadion für den Erfolg. Eintracht Braunschweig tat sich gegen den Bremer SV wesentlich schwerer und siegte letztlich mühsam aber verdient mit 1:0. Den Treffer des Tages erzielte Havard Nielsen (46.). Der FC St.Pauli konnte bereits früh gegen Optik Rathenow die Weichen für einen ungefährdeten Sieg stellen. Beim 3:1 Erfolg trafen Christopher Nöthe (9.;51.) und Ante Budimir (31.) für die Hamburger. Greuther Fürth hatte nur über eine Halbzeit Probleme mit dem Verbandsligisten SV Waldkirch und konnte am Ende souverän mit 3:0 gewinnen. Stephan Schröck (47.), Ognjen Mudrinski (52.) und Benedikt Röcker (83.) trafen für das Kleeblatt.
Terodde trifft doppelt – Stuttgart ohne echte Torchance
Bereits vor der Auslosung der ersten Hauptrunde wurde der VfL Bochum allgemein als das schwerste Los für die Profiteams aus dem zweiten Lostopf betrachtet. Dennoch versichte Stuttgart-Trainer Armin Veh vor dem Spiel bei "sky": "Bochum hat schon zwei Pflichtspiele hinter sich, aber wir sind sicherlich Favorit." Dass der VfL jedoch nicht nur bereits zwei Spiele bestritten hat, sondern diese auch sehr erfolgreich, bekamen die Favoriten bereits früh zu spüren. Nach einem eher abwartenden Beginn der Bochumer war es schließlich ein dicker Patzer der VfB-Defensive der für das erste Hightlight sorgte. Der Stuttgarter Neuzugang Oriol Romeu war nach einem Zuspiel von Torwart Sven Ulreich sichtlich überfordert und spielte den Ball vorm Strafraum genau in den Fuß von Simon Terodde. Der Angreifer reagierte schnell, umspielte den Spanier und traf abgeklärt zur Führung des VfL (9.). Mit der Führung im Rücken stand der Zweitligist kompakt, wodurch Stuttgart zunächst nicht gefährlich vors Gehäuse der Gastgeber kam. Auch in der Folge fiel dem Bundesligisten nichts ein, um die Defensive der Hausherren in Verlegenheit zu bringen. Ein letztes Ausrufezeichen in der ersten Hälfte setzten somit wiederum die Bochumer. Stanislav Sestak schoß den Ball sehenswert aus knapp achtzehn Metern aufs Tor, wo Ulreich jedoch zur Stelle war. Nach der Pause wollten die Gäste direkt Druck ausüben und wurden schnell bestraft. Nach einer Ecke der Stuttgarter konterte Bochum mustergültig über Danny Latza und Sestak, der klasse weiterleitete auf Terodde. Der Stürmer blieb erneut souverän und machte seinen Doppelpack perfekt (48.). Nun wurde es für den Favoriten noch schwerer offensiv Akzente zu setzen. Bochum blieb defensiv und setzte gefährliche Konter. So ergaben sich Chancen für den Außenseiter, die jedoch Michael Gregoritsch (62.), Sestak (65.) und nochmal Gregoritsch (72.) nicht nutzen konnten und somit den VfB weiter im Spiel hielten. Stuttgart-Coach Veh wechselte wiederholt aus und hoffte auf Impulse, die jedoch zunächst ausblieben. Auch in der Schlussphaes kam der Erstligist zu keiner nennenswerten Chance und so gelang es dem VfL den verdienten Sieg über die Zeit zu bringen und somit Wiedergutmachung für das Viertelfinal-Aus vor zwei Jahren in Stuttgart zu betreiben.
Chancen auf beiden Seiten – Nielsen erlöst die Eintracht
Bei den letzten sieben Teilnahmen am DFB-Pokal erreichte Eintracht Braunschweig nur einmal die zweite Hauptrunde. Dennoch erwartete man nach dem gelungenen Saisonstart wenig Probleme gegen den Oberligisten Bremer SV. "Es darf nur einen Sieger geben." versicherte Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht gegenüber dem "kicker". Mit ähnlichem Selbstvertrauen legte sein Team auch los, denn der Favorit machte von Beginn an Druck und wollte unbedingt die frühe Führung erzwingen. Für die erste große Torchance sorgte dennoch der Gastgeber aus Bremen. Sebastian Kmiec nutze einen Ballverlust von Salim Khelifi um mit der Kugel bis zum Strafraum zu marschieren. Seinen Schuß konnte Braunschweig-Keeper Rafal Gikiewicz jedoch mit dem Gesicht parieren. Nach einer Viertelstunde hatten dann die Gäste den Torschrei auf den Lippen, doch Benjamin Kessels Kopfball ging nur an den Pfosten. Danach waren es jedoch wieder die Bremer die für Gefahr sorgten. Christian Schwarz scheiterte jedoch mit einem Heber (17.) und einem strammen Schuss (20.) zweimal knapp. Braunschweig mühte sich in den folgenden Minuten zurück in die Partie und hatte eine Vielzahl von Möglichkeiten. Mirko Boland (32.), Havard Nielsen (36.), Hendrick Zuck (40.) und Khelifi (45.) verpassten jedoch den Führungstreffer. Als die Zuschauer schon mit den Gedanken in der Halbzeit waren, sorgten die Bremer nochmals für einen Aufschrei. Mattheus Wild nagelte eine direkte Abnahme im Strafraum an die Latte. So ging ein zeitweise überraschend ausgeglichenes Spiel torlos in die Halbzeit. Den besseren Start in den zweiten Abschnitt fand dann jedoch wieder der Favorit aus Braunschweig. Der eingewechselte Neuzugang Seung-Woo Ryu nahm Zuck mit, der schnell handelte und Nielsen in der Mitte bediente. Der Norweger vollendete ansehnlich per Flugkopfball zur Führung der Eintracht (46.). Diese brachte aber zunächst keine Sicherheit ins Spiel der Gäste und Bremens Stürmer Iman Bi-Ria verpasste nach Unordnung im Strafraum nur knapp den Ausgleich (51.). Danach ließ das Spiel merklich nach, da dem Underdog spürbar die Kräfte ausgingen und Braunschweig mehr auf Sicherheit bedacht war und kein Risiko mehr eingehen wollte. Ken Reichel kam noch einmal zu einer guten Kopfballchance (82.), die jedoch ebenso nicht genutzt werden konnte, wie die Großchance von Bremens Simon Cakir, die von Gikiewicz klasse pariert wurde (85.). Das letzte Aufbäumen der Oberligisten blieb letztlich ohne Lohn und das Spiel endete mit dem knappen 1:0 für die Braunschweiger. Der gute Saisonstart wurde somit abgerundet, auch wenn heute nicht wirklich ein Klassenunterschied erkennbar war.
Pauli startet druckvoll – Nöthe mit Doppelpack
Nach dem durchwachsenen Saisonstart wollten die Kiezkicker im DFB-Pokal endlich ein Erfolgserlebnis. Dass Optik Rathenow nicht unterschätzt werden durfte, war den Hamburgern wohl bewusst, immerhin mussten sich die Brandenburger im letzten Jahr dem FSV Frankfut erst in der Verlängerung mit 1:3 geschlagen geben. Rathenow-Trainer Ingo Kahlisch versichte vorm Spiel gegenüber "sky", sein Team sei "bis in die Fußspitzen motiviert". Dennoch war es der Favorit der von Beginn spielbestimmend war. Wenige Augenblicke nach dem Anpfiff verhinderte das Aluminium bereits doppelt die mögliche Führung der Kiezkicker. Philipp Ziereis verlängerte einen Freistoß per Kopf an die Latte, den Abpraller rutschte Christopher Nöthe dann über den Schlappen, wodurch er aus fünf Metern nur den Pfosten traf. Kurze Zeit später machte es Nöthe jedoch besser, als er eine Hereingabe von der linken Seite per Kopf im Tor unterbringen konnte (9.). Auch danach hatte der Zweitligist das Spiel absolut im Griff und ließ den Gegner nicht zum Zug kommen. Das überfällige zweite Tor gelang allerdings erst nach einer halben Stunde. Neuzugang Ante Budimir drang nach Zuspiel von Marc Rzatkowski in den Strafraum ein und schob überlegt zum 2:0 für die Hamburger ein. Danach ließ der Zweitligist sichtlich nach und Rathenow kam zu ersten guten Möglichkeiten. Zwei gute Freistöße von Jerome Leroy klärte Pauli-Torwart Tschauner jeweils zur Ecke (37.,44.). Kurz vor dem Pausenpfiff scheiterten auch noch Benjamin Wilke per Kopf und Jakob Regulski mit einem Distanzschuss knapp für die Gastgeber. Pauli-Coach Roland Vrabec fand wohl in der Pause die richtigen Worte, denn seine Mannschaft übernahm nach Wiederanpfiff direkt wieder das Spielgeschehen. Folgerichtig erhöhten die Hamburger durch Nöthe, nach Flanke von Daniel Buballa auf 3:0 (51.). Den Gastgebern fiel es nun merklich schwer nochmal ins Spiel zurückzukommen und auch St.Pauli war zufrieden und schaltete einen Gang zurück. Der Ehrentreffer gelang den Hausherren allerdings dennoch. Shelby Printemps erzielte diesen mit einem Schuss aus knapp achtzehn Metern (83.). Am Spielausgang änderte dies jedoch nichts mehr und St.Pauli zieht verdient in die nächste Runde ein.
Fürth müht sich lange – Erlösung nach der Pause
Mit dem SV Waldkirch bekam die SpVgg Greutehr Fürhh einen von zwei Verbandsligisten im Wettbewerb zugelost. Eine absolute Pflichtaufgabe wartete also auf die Kleeblätter vor knapp 4.000 Zuschauer im Kaiserstuhlstadion von Balingen. Nach dem starken Auftritt im Frankenderby änderte Fürth-Trainer Frank Kramer die Startelf auf insgesamt sechs Positionen. Der Außenseiter wählte erwartungsgemäß eine sehr Defensive Grundausrichtung und machte es der Offensive des Zweitligisten somit von Beginn an sehr schwer. Das Kleeblatt kam dadurch in der Anfangsphase zu keiner ernsthaften Torgelegenheit. Im Verlauf der ersten Halbzeit entstanden lediglich unzählige Standardsituationen von denen jedoch die meisten wirkungslos blieben. Waldkirch wurde mit jeder Minute frecher und mutiger und lauerte auf einen Fehler des Favoriten. Fürth blieb jedoch konzentriert und traf kurz vor der Pause immerhin einmal ins Tor, jedoch zählte der Kopfballtreffer von Ognjen Mudrinski aufgrund einer Abseitsstellung nicht (43.). Somit blieb die Partie zur Pause torlos. Das sollte sich jedoch schnell ändern. Wenige Augenblicke nach Wiederanpfiff nutzte der frisch eingewechselte Stephan Schröck ein Zuspiel von Robert Zulj um das erlösende 1:0 für den Favoriten zu erzielen. Nun fiel den Fürthern vieles leichter und bereits kurz darauf sorgte Mudrinksi für das vorentscheidende 2:0 (52.). Als die SpVgg danach einen Gang zurückschaltete, meldete sich der Verbandsligist erstmals gefährlich vor dem Tor des Favoriten. Zunächst konnte Gildas Asongwe Fehler von Orkan Cinar und Torwart Tom Mickel nicht nutzen (64.), danach scheiterte Fabian Nopper per Kopf am stark reagierenden Keeper (67.). In dieser Phase wirkte der Zweitligist unkonzentriert und leistete sich wiederholt Defensivpatzer, die Waldkirch jedoch nicht zu nutzen wusste. Stattdessen erhöhte Fürth in den Schlussminuten nochmals auf 3:0 durch einen Kopfball von Benedikt Röcker (83.) und setzte damit den Schlußpunkt hinter diese Partie.