Leipzig: Auswärtsschwäche setzt sich fort

Während die Roten Bullen in der letzten Saison gegen Darmstadt 98 zweimal mit 1:0 die Oberhand behielten, konnten diesmal die Hessen den knappsten aller Siege feiern. Das Tor des Tages erzielte Dominik Stroh-Engel bereits nach fünf Minuten. Im Folgenden erklärt lliga2-online.de warum die Rasenballsportler seit mittlerweile drei Monaten auf einen Auswärtssieg warten.
Stroh-Engel stellt früh die Weichen
„Mit unserer heutigen Passivität fressen uns die Darmstädter auf“, warnte RB-Trainer Zorniger bereits direkt nach dem Spiel gegen Kaiserslautern vor dem Mitaufsteiger aus Hessen. Die heimstarken Lilien begannen gegen die Sachsen sehr selbstbewusst und überrannten die Leipziger in der Anfangsphase regelrecht. Nachdem Kempe und Ivana bereits in den Anfangsminuten die Führung für die Lilien auf dem Fuß hatten, besorgte Goalgetter Stroh-Engel per Kopfball nach fünf Minuten das 1:0. Dominik Kaiser bemerkte, dass „Darmstadt uns in den ersten Minuten den Schneid abgekauft hat und viel präsenter in den Zweikämpfen war.“ „Wir haben sehr zögerlich gespielt und im Spiel nach vorn zu viele Fehler gemacht“, stellte RB-Trainer Zorniger nach der Partie fest. Die Analyse des Leipziger Übungsleiters fällt in Anbetracht der gezeigten Leistung seiner Mannschaft noch gnädig aus. Ein geordneter Spielaufbau der Roten Bullen war quasi nicht existent. Die Sachsen agierten vorwiegend mit langen Bällen, die die Darmstädter Defensive jedoch vor keinerlei Probleme stellten. Die Offensive der Messestädter, bei denen erstmals Poulsen und Boyd zusammen in der Startelf standen, wirkte ideenlos und konnte kaum gefährliche Torszenen kreieren. Bezeichnend, dass ein Darmstädter für die größte Torchance der Leipziger in der ersten Halbzeit sorgte. Mittelfeldabräumer Behrens grätschte den Ball bei einer Klärungsaktion an den Pfosten und hätte das Ergebnis um ein Haar mit einem Eigentor egalisiert.
„Leipzig bleibt dennoch ein Spitzenteam“
Auch nach der Pause blieben die Leipziger ihren mitgereisten Anhängern vieles schuldig. Zwar belebte der eingewechselte Kimmich das Spiel der Rasenballsportler, konnte aber auch nur wenig zu einem kultivierten Spielaufbau beitragen. Die größte Chance des gesamten Spiels hatte Poulsen nach einer knappen Stunde. Statt ins Tor setzte der Däne den Ball an die Schläfe von Lilien-Torhüter Mathenia und diesen damit kurze Zeit außer Gefecht. Mit zunehmender Spielzeit beschränkten sich die Hausherren auf ein Konterspiel und hatten gute Gelegenheiten, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. Zunächst scheiterte Jungwirth aus kurzer Distanz, dann verfehlte Kempe aus der Ferne das leere Tor, nachdem er Coltorti bereits umkurvt hatte. Die Schlussoffensive der Sachsen blieb aus, auch weil die letzten beiden Wechsel in Person von Kalmar und Frahn verpufften. Die Darmstädter hingegen erhielten ihre Lauffreude auch in den letzten Minuten aufrecht und waren dem zweiten Tor näher als die Gäste dem Ausgleich. So musste auch Zorniger zu einem „insgesamt verdienten Sieg für Darmstadt“ gratulieren. Aber auch sein Gegenüber fand lobende Worte: „Leipzig bleibt dennoch ein Spitzenteam und wird um den Aufstieg in die erste Liga mitspielen“, ließ Dirk Schuster nach dem Schlusspfiff verlauten. Wenn sich die Aussage des Lilien-Trainers bewahrheiten soll, müssen die Leipziger allerdings ein ganz anderes Gesicht zeigen als in Darmstadt.