Rettig kritisiert 1860-Verantwortliche: "Mahnung und Warnung"
Mit einem 2:1-Sieg bei 1860 München hat der FC St. Pauli seinen Höhenflug weiter fortgesetzt. Für Sportchef Andreas Rettig blieb nach Spielende jedoch ein fader Beigeschmack. Auf der Homepage der Kiezkicker findet eine deutliche Worte in Richtung der 1860-Verantwortlichen.
"... dann gute Nacht Fußballdeutschland"
Was war passiert? Als die mitgereisten Gremiumsmitglieder des FC St. Pauli, die in unmittelbarer Nähe zu 1860-Investor Hasan Ismaik saßen, nach dem Ausgleichstreffer in der 36. Minute jubelten, "wurden sie von einem Ordner zur Mäßigung aufgerufen", berichtet Andreas Rettig. Nach einem weiterem Jubel nach dem 2:1 seien sie aufgefordert worden "die Plätze zu verlassen und sich umzusetzen." Ein Affront gegenüber den Pauli-Verantwortlichen. Rettig dazu: "Auch wenn im Nachgang Entschuldigungen ausgesprochen worden sind, macht es das auch nicht besser." Der Pauli-Sportchef betont: "Das Verhalten der Löwen-Verantwortlichen der letzten Wochen sollte auch dem letzten Fußballfan in Deutschland die Augen geöffnet haben und sollte all denen, die nach Investoren schreien, Mahnung und Warnung zugleich sein." Und weiter: "Wenn auf dem Altar des vielen Geldes Meinungsfreiheit und respektvoller Umgang mit Mitarbeitern, Medien und anderen Clubs auf der Strecke bleiben, dann gute Nacht Fußballdeutschland."
Cassalette kritisiert Rettig
1860-Präsident Peter Cassalette schlugt bei "dieblaue24.com" zurück: "Es ist kein guter Stil, dass Rettig auf uns mit dem Finger zeigt und unseren Investor als Bösewicht und Fremdkörper hinstellt." Schon beim Hinspiel, so Peter Cassalette, habe sich Pauli-Trainer Ewald Lienen über die finanziellen Möglichkeiten von Hasan Ismaik beschwert. "Das geht einfach alles zu weit. Aus meiner Sicht versucht Rettig so indirekt Einfluss auf den Abstiegskampf zu nehmen", führt der Löwen-Boss weiter aus und betont, sich mehrfach beim Präsidenten des FC St. Pauli entschuldigt zu haben. "Die entsprechenden Personen konnten sitzen bleiben. Der Präsident nahm die Entschuldigung an. Warum dann Rettig dieses Thema aufbauschen muss, ist mir schleierhaft", so Cassalette.