Rückrunden Prognose Fortuna Düsseldorf: Ganz heißer Aufstiegstipp
Fortuna Düsseldorf blickt auf eine sehr abwechslungsreiche Hinrunde zurück. Die Perspektive wenige Tage vor dem Wiederauftakt in die 2. Fußball-Bundesliga ist interessant, denn bei zwei Punkten Abstand auf einen direkten Aufstiegsrang. Wenn die Fortuna ihre großen Qualitäten abrufen kann, ist sie ein ganz heißer Aufstiegskandidat.
Sechs Testspiele wurden von den Schützlingen von Coach Oliver Reck in der Vorbereitung auf die restlichen 15 Partien bestritten. Im Wintertrainingslager ging es ins spanische Estepona vom Zeitraum zwischen dem 14. bis 21. Januar. Dort wurden drei Testspiele absolviert. Zwei Niederlagen gegen die Schweizer Erstligisten FC Basel (1:2) und die Grasshoppers Zürich (0:3) und ein 2:0-Erfolg gegen den albanischen Kontrahenten KF Skenderbeu stehen zu Protokoll. Bereits am 12. Januar gab es einen 4:0-Erfolg über den Drittligisten SC Fortuna Köln. Zudem gesellte sich ein überzeugendes 1:1-Unentschieden gegen einen allerdings schwachen Bundesliga-Abstiegskandidaten Borussia Dortmund dazu. Gegen den Regionalligisten SV Meppen wurde noch ein torloses Remis eingefahren, ehe zuletzt ein 6:1-Kantersieg gegen FT Braunschweig gelungen ist, wo Reck Sohn Daniel im Gehäuse stand.
Als Gewinner der bisherigen Vorbereitung können drei Spieler genannt werden. So ist es zunächst der österreichische Mittelfeldregisseur Michael Liendl, der nach einer schwachen Hinrunde zuletzt wieder seine Kreativität und präzisen Pässe in den Testspielen unter Beweis stellen konnte. Dazu haben auch die beiden Langzeitverletzten Lukas Schmitz und Oliver Fink ihre Rückkehr feiern können. Das Duell zwischen den Pfosten hat der erfahrene Michael Rensing gegen Lars Unnerstall für sich entscheiden können. Auch Supertalent Kaan Akca und der 20-jährige Christian Gartner konnten mächtig Eigenwerbung in der Vorbereitung betreiben. Mit drei Treffern am torgefährlichsten in der Vorbereitung war Erwin Hoffer. Das österreichische Schlitzohr könnte sich als echter Trumpf im Aufstiegskampf erweisen.
Als Verlierer der bisherigen Vorbereitung kann das Stürmerduo Charlison Benschop und Joel Pohjanpalo bezeichnet werden, die wegen Verletzungen auch geschont worden sind. Auch der talentierte Defensivspezialist Dustin Bomheuer hat die aktuelle Vorbereitung nicht ausreichend dazu nutzen können, um sich in die Startformation spielen zu können. Auch der erneute, längerfristige Ausfall von Heinrich Schmidtgal trübt die Stimmung bei den Rheinländern.
Insgesamt muss Fortuna Düsseldorf wirklich mehr Konstanz in die eigenen Leistungen bringen, wenn am Saisonende wirklich der Aufstieg in die Erstklassigkeit bejubelt werden soll. Der Start in die Saison verlief wenig erfolgversprechend, da der erste Sieg erst am vierten Spieltag eingefahren wurde, als mit 3:0 beim FC Erzgebirge Aue gewonnen werden konnte. Danach fand der Traditionsverein aus der Modemetropole in die Erfolgsspur und etablierte sich in der Spitzengruppe im deutschen Fußball-Unterhaus, ehe gegen Ende der Hinrunde mit drei Niederlagen aus vier Partien ebenfalls eine kleine Schwächephase eingelegt worden ist. Bitter die 1:2-Auswärtsniederlage beim direkten Konkurrenten Eintracht Braunschweig und sehr ärgerlich auch die Pleiten gegen die Abstiegskandidaten VfR Aalen (0:2) und SV Sandhausen (1:3). Man sollte aus den Fehlern lernen und auch die eigentlichen Außenseiter unter allen Umständen ernster nehmen. Spielerisch muss die Fortuna sich noch steigern und den Spielaufbau verbessern.
Der österreichische Spielgestalter Michael Liendl sollte in der Rückrunde die Rolle als Führungsspieler voll und ganz ausfüllen. Der 29-jährige Nationalspieler bringt fußballerisch alle Fähigkeiten mit, um dem Düsseldorfer-Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Nun obliegt es dem Routinier, dass er die gefährlichen Angreifer wie Bolly, Benschop, Hoffer oder Pohjanpalo in Position bringen kann, damit diese die notwendigen Treffer erzielen. Er ist der Taktgeber im Spiel des Tabellensechsten. Mit drei Treffern in 19 Partien hat er in dieser Saison seine Duftmarke noch nicht so ausführlich setzen können. Auch die drei Vorlagen können seinen hohen Ansprüchen nicht genügen. Die Winterpause hat er gut nutzen können. So strotzte er in der aktuellen Vorbereitung nur so vor Selbstvertrauen.
Kaan Akca hat alle Fähigkeiten, um in den kommenden 15 Partien in der Rückrunde tatsächlich seine Qualitäten hinlänglich unter Beweis zu stellen. Der 20-jährige gebürtige Kölner fühlt sich im zentralen Mittelfeld heimisch und besticht durch eine formidable Technik, eine beachtliche Beidfüßigkeit und dem gepflegten Pass in die Schnittstelle.
Am Saisonende darf Fortuna Düsseldorf den Aufstieg in die Bundesliga bejubeln. Als Tabellenzweiter steigen die Rheinländer direkt in die Beletage des deutschen Fußballs auf, weil sie aus den Fehlern der Hinrunde gelernt haben. Coach Oliver Reck hat aus seiner aktiven Karriere als langjähriger Bundesligakeeper die richtigen Schlüsse gezogen und wird seine Mannschaft auf die kommenden 15 Partien intensiv vorbereiten. Die Qualität des Kaders ist sehr ansprechend, denn zahlreiche Nationalspieler und erfahrene Kicker haben schon auf höchstem Niveau agieren können. Treffsichere Angreifer sind für einen Aufstiegskandidaten eine Art Lebensversicherung. Bei der Fortuna aus Düsseldorf gibt es zwei echte Goalgetter. Charlison Benschop hat in 18 Partien zehn Treffer erzielt. Zwei Treffer weniger in 15 Begegnungen markierte der finnische Sturmpartner Joel Pohjanpalo. Dazu kommt noch der erfahrene Erwin Hoffer, der mit drei Saisontreffern unter seinen Ansprüchen blieb, jedoch mit der gleichen Anzahl von Treffern in der Vorbereitung die Spitzenposition in der vereinsinternen Torschützenliste belegt. Im Mittelfeld gibt es einige Akteure, die den berühmten „tödlichen Pass“ spielen können. So auch Spielmacher Michael Liendl, der sich zuletzt stark formverbessert zeigte.
Am Ende wird Fortuna Düsseldorf den zweiten Tabellenplatz belegen und damit direkt in die erste Bundesliga aufsteigen. Hinter dem FC Ingolstadt 04 und noch vor dem 1. FC Kaiserslautern kann der langjährige Bundesligist der deutschen Zweitklassigkeit entkommen. Auch enge Spiele können diesmal für sich entschieden werden. Zudem kommen die Kicker aus der Esprit-Arena diesmal auch ihrem Favoritenanspruch nach und siegen in den Partien gegen die Außenseiter. Die personelle Qualität können die Fortunen auch auf dem Spielfeld gewinnbringend umsetzen.