SC Paderborn: Zuschauerzahl beim Heimspiel gegen Kiel überraschte

Erstmals in der Zweitliga-Geschichte Tabellenführer, eine überzeugende Leistung in Aue abgeliefert (4:1) und beste äußere Bedingungen: Eigentlich war beim SC Paderborn alles angerichtet für ein gut gefülltes Stadion im Heimspiel gegen Holstein Kiel. Dass am Ende nur 6.656 Zuschauer kamen, überraschte dann allerdings.

Kwasnioks Appelle verhallen

"Einen aktuellen Spitzenreiter in Paderborn zu sehen, kommt so häufig nicht vor. Deswegen: Am Samstag alle rein in die Benteler-Arena." Mit diesen Worten hatte Trainer Lukas Kwasniok am vergangenen Mittwoch gegenüber der "Neuen Westfälischen" an die Fans appelliert, ins Stadion zu kommen - vergeblich. Auch auf der Pressekonferenz am Freitag rührte er nochmals die Werbetrommel und meinte: "Geht Samstagmittag in die Benteler-Arena, Sonntagfrüh in die Kirche und dann zur Bundestagswahl. Das wäre doch ein schönes Paderborner Wochenende." Doch auch diese Worte blieben weitgehend ungehört. Mit bis zu 8.500 Fans hatte der SCP gerechnet, zugelassen waren 10.000 Besucher. Am Ende wurden es jedoch nur 6.656 - und damit - trotz gleicher Corona-Regeln - fast 2.000 Anhänger weniger als beim letzten Heimspiel gegen den FC Schalke 04.

Über die Gründe lässt sich nur mutmaßen: An der sportlichen Situation dürfte es wahrlich nicht gelegen haben, möglicherweise zog Holstein Kiel als Gegner nicht. Auch die Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus könnte bei dem einen oder anderen Anhänger eine Rolle gespielt haben. Dabei ist das Risiko verschwindend gering: Von den 900.000 Fans, die an den ersten drei Spieltagen der 1. Liga und den fünf Spieltagen der 2. Liga sowie beim Supercup in den Stadien waren, wurden gerade mal sechs Anhänger im Nachhinein positiv getestet - das entspricht einer Quote von  0,0000067 Prozent. Ohne Frage sind die Paderborner nicht der einzige Klub in Deutschland, der Probleme hat, seine Karten loszuwerden. Dennoch wird man beim SCP etwas neidisch nach Regensburg geblickt haben, wo am Freitagabend bei ähnlicher Ausgangslage 8.127 Fans zum Spiel gegen Aue kamen.

Volles Haus gegen den HSV?

Mit diesem Rahmen hatten auch die Blau-Schwarzen im Vorfeld der Saison geplant, zumal der Zuschauerschnitt in den Zweitliga-Jahren zwischen 2009 und 2014 meistens um 8.000 Besucher lag. In den Spielzeiten 2015/16 und 18/19 kamen sogar durchschnittlich 11.000 Fans. Umso erstaunlicher daher, dass das Heimspiel am Samstag so schwach besucht war. Zum Vergleich: Das letzte Heimspiel gegen Kiel vor Zuschauern im November 2018 lockte 10.000 Fans an - und das, obwohl die Ostwestfalen zu diesem Zeitpunkt nur im Mittelfeld rangierten und zuvor 0:2 in Duisburg verloren hatten.

Ob das kommende Heimspiel gegen Regensburg am 15. Oktober wieder besser besucht sein wird? Spätestens gegen den HSV am 22. Oktober dürfte die Benteler-Arena dann ordentlich gefüllt sein, die Verantwortlichen hoffen gar - wenn es Corona-Verordnung zulässt - auf ein ausverkauftes Haus. Das wären 15.000 Fans - und damit mehr als doppelt so viele wie gegen Kiel.

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