Scherning nach 0:0 gegen den Jahn: "Erwarte ein anderes Auftreten"
Weder Fisch noch Fleisch war das 0:0 für Eintracht Braunschweig gegen Tabellenschlusslicht Jahn Regensburg. Auf der einen Seite stand defensiv die Null, auf der anderen Seite lahmte die Offensive erheblich und stellte zu keiner Zeit ihre Zweitligatauglichkeit unter Beweis.
Dreier war fast eingeplant
Nach zehn Punkten aus den letzten vier Heimspielen waren die Hoffnungen auf einen weiteren Dreier an der Hamburger Straße groß. Zumal der Träger der Roten Laterne, Jahn Regensburg, in der Residenzstadt gastierte. Dieser hatte seine bisherigen sechs Auswärtsspiele allesamt verloren und dabei bereits stolze 22 Gegentore kassiert. In den Trainer- und Spielerkommentaren nach dem Spiel konnte man deutlich heraushören, wie unzufrieden man im Verein über den Auftritt war.
Trainer Daniel Scherning hatte nach den zuletzt starken Leistungen im heimischen Stadion eine völlig andere Erwartung an das Spiel als das, was letztlich auf dem Rasen passierte: "Was ich herausheben will, ist, dass die Erwartungshaltung an die Jungs trotz der Personalsituation eine andere ist. Nach den vergangenen vier Heimspielen, inklusive der Heimsiege gegen Fürth, Hannover und Hamburg erwarte ich hier ein anderes Auftreten." Besonders bitter war, dass die Mannschaft die Gier nach Punkten und Erfolgserlebnissen vermissen ließ, für die sie sonst bekannt ist: "Ich erwarte, dass wir von der ersten Minute an Regensburg zeigen, dass wir dieses Spiel mit aller Macht gewinnen wollen. Da war es mir zu wenig. Das war nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben."
Partie war spielerisches Armutszeugnis
Nicht anders sah es "Eisen" Ermin Bičakčić, der im Vorhinein fest von drei Punkten ausgegangen war und sich so in der Tabelle einen Puffer auf die Aufsteiger aus Münster und Ulm aufbauen wollte: "Das heutige Ergebnis erfüllt natürlich überhaupt nicht unseren Anspruch. Wir haben uns vorgenommen heute, hier zuhause, die drei Punkte zu behalten. Es war das klare Ziel, den Abstand nach unten zu vergrößern." Das ist zwar – vorerst – gelungen, aber die Spatzen und die Preußen können noch nachziehen.
Auch für Robin Krauße war das Spiel eine Enttäuschung. Schließlich war es neben der Absenz von Toren auch nicht sonderlich sehenswert: "Am Ende war es viel Abnutzungskampf, viel zwischen den Strafräumen und schön war es auch nicht immer." Das sah auch Bičakčić so, dem es schlicht an Ideen fehlte: "Wenn die Kreativität an so einem Tag nicht da ist, dann leidet einfach das Spiel mit dem Ball darunter. In Ballbesitz haben wir heute nicht unser bestes Spiel gemacht." Positiv zu erwähnen aus BTSV-Sicht ist, dass die Fans ihre Mannschaft – wie immer – bis zum Ende lautstark unterstützten und zumindest die Ränge ein besseres Bild abgaben als die Mannschaft auf dem Rasen. Die Chance zur Wiedergutmachung gibt es für die Löwen nächste Woche bei derzeit schwächelnden Düsseldorfern. Der Jahn empfängt unter der Woche im Pokal Stuttgart und am Sonntag den 1. FC Köln.