Schiri-Frust beim FCM: "Ungerecht" und "spielentscheidend"

Mit dem Auftritt seiner Mannschaft war FCM-Trainer Christian Titz nach der 0:1-Niederlage beim Spitzenreiter SC Paderborn eigentlich ganz zufrieden, doch etwas anderes brachte den eigentlich besonnen Übungsleiter mächtig auf die Palme: Drei nicht gegebene Elfmeter für die Magdeburger, die wohl einen anderen Spielverlauf zur Folge gehabt hätten.
Strafstöße für Fouls an Schuler?
Zwar sah Magdeburgs Chefcoach Christian Titz eine "echt gute erste Halbzeit" seiner Mannen, doch sollte ein 0:0 zur Pause stehen, bei dem die Gäste sogar noch kurz vor dem Pausenpfiff in Unterzahl gerieten, da Jamie Lawrence nach zweifachem Foulspiel Gelb-Rot sah (40.). Bis zu diesem Platzverweis habe seine Mannschaft das Spiel "kontrolliert" befand der 51-Jährige. Dass am Ende die fünfte Pleite der Saison stehen sollte, hatte aber primär nicht mit Fehlern seines Teams zu tun.
"Heute hat meine Mannschaft das Spiel hier nicht verloren, sondern wir können uns die drei Szenen anschauen; wir werden dreimal feststellen: Elfmeter", mahnte der eigentlich eher als ruhiger Vertreter bekannte Titz. Zweimal hätte es nach Fouls an Schuler Strafstoß geben müssen. Tatsächlich scheint ein Stolpern von Paderborns Heuer in der 31. Minute ursächlich für den Fall von FCM-Stürmer Schuler. Ein Pfiff von Schiedsrichter Sven Waschitzki-Günter blieb aus. Sehr zum Unverständnis des Magdeburger Trainers. "Da brauchen wir gar nicht drüber diskutieren. Das ist Foul, Gelb, Elfmeter", fasste er zusammen.
"Es gibt einen VAR und der hat hier einzugreifen"
Noch größer das Unverständnis, als SCP-Keeper einen Abstoß ausführt, Hoffmeier die Kugel abermals in die Hand nimmt und nochmals ausführt (40.). "Hier gibt es keine Diskussionen. Das ist Handspiel, das ist Rot, das ist Elfmeter. Das war so eindeutig. Wir sind dann hingegangen und haben gebeten, dass sich der VAR einschaltet." Dies geschah nicht. Umso bitterer: In Folge des doppelt ausgeführten Abstoßes sah Lawrence die verhängnisvolle Verwarnung. Wäre dies alles gepfiffen worden, "dann ist das hier ein anderes Spiel", war sich Titz sicher. Zwar sei der Trainer "kein Fan einer Schelte", aber "Es gibt einen VAR und der hat hier einzugreifen", forderte er im Interview mit dem "MDR".
Die letzten Wochen seien "individuelle Böcke" seiner Mannschaft das Thema gewesen, nun müsse über "individuelle Böcke auf der anderen Seite" gesprochen werden, doch da diese nicht gepfiffen worden sein, täte das niemand. "Das ist in dem Fall ungerecht – nichts anderes. Und das ist spielentscheidend", war der gebürtige Mannheimer sichtlich gefrustet. Am Ende nutzte der SCP die Überzahl und schoss noch das spielentscheidende 1:0 (79.). Somit verbleibt der FCM auf dem vorletzten Rang, kann sich mit dem beherzten Auftreten aber in der kommenden Woche gegen Greuther Fürth auch wieder Chancen ausrechnen – wenn nicht externe Böcke einen erneuten Strich durch die Rechnung machen.