"Spielverlauf wie ein Alptraum": BTSV droht der direkte Abstieg

Die Eintracht aus Braunschweig steht im Saison-Finale der 2. Bundesliga neben sich und muss - nachdem der eigene Pflichtsieg gegen Tabellen-Schlusslicht Würzburg nicht gelang - mit ansehen, wie alle weiteren Wettbewerber um einen Nicht-Abstiegsplatz tabellarisch davonziehen. Durch die 1:2-Heimniederlage gegen die Kickers hat es nun der BTSV nicht mehr in der eigenen Hand, sich wenigstens noch in die Relegation retten zu können.

Früher Rückstand

Mit frühen Rückständen kannte sich das Team von Trainer Meyer eigentlich schon aus, da dieses Manko sich bereits durch die ganze Saison zieht. So steckte die Eintracht den vermeidbaren frühen Gegentreffer aus der 2. Spielminute, der sich nach einem Würzburger Standard aus dem Halbfeld durch einen Kopfball aus dem 16er des völlig frei stehenden Würzburger Goalgetters Pieringer ergab, noch ganz gut weg. Spielte mutig und energisch auf und kam durch Mittelstürmer Proschwitz - von Linksverteidiger Schlüter fein in Szene gesetzt - auch vier Minuten später fast zum Ausgleich. Eintrachts Trainer Meyer: "Der Druck war ohnehin groß und das frühe Gegentor diesmal noch schwieriger zu verkraften." Auch Kaufmann bot sich eine große Gelegenheit. Doch der Rechtsaußen scheiterte mit viel Pech: An Würzburgs Keeper Bonmann und dem Pfosten.

Doch jegliche Energie wurde ausgebremst, als Löwen-Innenverteidiger Kessel völlig unnötig Pieringer im BTSV-Strafraum legte. Der Gefoulte trat selbst zum fälligen Strafstoß an und verwandelte eiskalt. Von nun an spielten die Löwen unter Schock - zudem war das gesamte von Trainer Meyer ausgetüftelte Taktik-Konzept Makulatur. "Nach dem Elfer in de 19. Minute und mit 0:2 wird es natürlich unheimlich schwierig", so Meyer. "Man kann mit dem Blick auf die Daten nicht sagen, dass wir uns dem Schicksal ergeben haben".

Taktische Umstellungen bringen keine Wende

In der zweiten Halbzeit spielte Braunschweig recht überlegen, aber zu fehlerhaft. Dem Team war der Wille nicht abzusprechen, aber alle Bemühungen scheiterten am eigenen Abschluss-Unvermögen. Meyer: "Wir hatten Probleme im Aufbau und haben früh reagiert, indem wir Nikolaou von der 6 weg in die Abwehr beorderten und so Diakithé auf seiner starken Seite in der Innenverteidigung spielen konnte. Im Spielverlauf haben wir dann schon früh das Risiko erhöht".

Würzburg zog sich mehr und mehr zurück und kam so gut wie zu keinen Chancen mehr. Braunschweig knackte den Kickers-Riegel zwar wirklich noch einmal durch Mittelfeld-Abräumer Ben Balla, der beherzt mit einem Schlenzer (Hereingabe Linksaußen Ji) zum 1:2 verkürzte (79. Spielminute). Allerdings nützte auch der Eintracht dieser Treffer und der anschließende Sturmlauf mit eher harmlosen Abschlüssen nichts mehr bis zum Spielende - die wirkliche Wende blieb aus. Auch die sehenswerte Aktion von Bär (Rechtsschuss im Strafraum aus spitzem Winkel knapp am linken Pfosten vorbei/ 81.) verpuffte ohne zählbaren Erfolg.

"Ein Alptraum"

"Für uns war dieser Spielverlauf ein Alptraum", gab Trainer Meyer nach dem Spiel einen Einblick in seine Gefühlswelt. "Es fehlte uns Nervenstärke und die notwendige Ruhe. Würzburg konnte sich zurückziehen und auf Konter lauern. Trotz 22 Torschüssen waren wir nicht gefährlich genug. Der Anschlusstreffer fällt leider zu spät. Die Jungs waren fassungslos in der Kabine. Wir werden nach Hamburg fahren und alles versuchen. Wir haben es nach diesem Spiel jedoch nicht mehr in der eigenen Hand, was wir unbedingt verhindern wollten!" Beim HSV benötigt Braunschweig für die Relegation nun einen Sieg, während Osnabrück in Aue verlieren muss. Gewinnt die Eintracht mit mindestens vier Toren Differenz, dürfte der VfL aber auch Unentschieden spielen. Sollte der SV Sandhausen darüber hinaus noch hoch in Bochum verlieren, wäre auch der direkte Klassenerhalt noch möglich.

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