"Teilöffnung kein Kompromiss": FCN-Fans fordern späteren Saisonstart
Das Fan-Bündnis "Faszination Nordkurve" des 1. FC Nürnberg hat sich in einem umfangreichen Statement zum geplanten Start der nächsten Saison geäußert. Einen Start mit teilgeöffneten Stadien halten sie nicht für sinnvoll – und fordern einen Saisonstart erst ab dem Zeitpunkt, zudem die Stadien wieder voll ausgelastet werden können.
Stadion passt nicht zu "Social Distancing"
Das kritische Statement, das "Faszination Fankurve" auch über Facebook teilte, thematisiert gleich mehrere Corona-bedingte Maßnahmen des DFB. Der Hauptkritikpunkt wendet sich dabei dem geplanten Start der Saison 2020/21 zu. Das Konzept mit einer begrenzten Zuschauerzahl sei für die aktiven Fans von Anfang an keine Lösung gewesen: "Es ist in unseren Augen ein weiterer Schritt dahin, das grundsätzliche Problem im Umgang mit den Stadionbesuchern zu verschärfen."
Dabei betonen sie, dass sie keineswegs eine sofortige Öffnung für alle Gäste fordern, da diese angesichts der weltweiten Pandemie unverantwortlich wäre. Eher das Gegenteil ist der Fall: "Wie uns in den letzten Tagen bewiesen wurde, ist selbst die geplante Teilöffnung der DFL zunächst nicht umsetzbar. Genauso sehen wir aber die Verbände und die Vereine in der Pflicht, verantwortungsbewusst zu handeln." Weder die Teilzulassung von Zuschauern noch Geisterspiele bis Ende Oktober seien akzeptabel: "Die Spielzeit 2020/2021 darf erst dann ausgetragen werden, wenn die Stadien zu 100 Prozent ausgelastet werden können, weil sie als soziale Begegnungsstätten nicht mit dem Konzept des 'Social Distancing' zusammenpassen."
Angesichts der aktuellen Situation dürfte darauf aber noch lange zu warten sein – denkbar, dass ein Start nach diesen Kriterien erst im Laufe des kommenden Jahres möglich ist. Allerdings betont das Bündnis, dass ein möglicher Stadionbesuch ab November nicht das sei, was man kenne und liebe – die Reglementierungen würden nicht zum Erlebnis des Spieltags passen, so das Statement.
Bündnis sieht Fan-Grundsäulen in Gefahr
Besondere Kritik gibt es dabei für das Streichen der Stehplätze und Gästekontigente, sowie das personalisieren von Tickets: "Auch wenn alle Beschränkungen temporär begrenzt sein mögen und der Schutz vor einer nicht nachvollziehbaren Infektionskette hierbei im Vordergrund stehen mag, greift dieser Beschluss jedoch die drei wichtigsten und unverhandelbaren Grundsäulen unserer hiesigen Fankultur an."
Man verstehe, dass kleinere Vereine, bei denen 500 bis 100 Zuschauer bereits einen Großteil der Einnahmen ausmachen, sich diesen Plänen "nicht komplett verschließen". Bei "Faszination Fankurve" stoße das Konzept allerdings auf Gegenwehr: "Sollte das neue Konzept zur Teilöffnung tatsächlich ab November greifen (was bei den steigenden Fallzahlen momentan noch mehr als fragwürdig ist), werden wir uns sicherlich um keine Tickets für dieses Spektakel bemühen und verstehen jeden, der hier genauso denkt", so das Statement weiter: "Wir als aktive Fanszene werden erst wieder die Spieltage unseres Glubbs aktiv im Stadion mitgestalten, wenn wir ohne Einschränkungen das Max-Morlock-Stadion betreten können."