Transfer-Check Düsseldorf: Tah und Pohjanpalo ragen heraus

Beim Blick auf die Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga herrscht im Lager von Fortuna Düsseldorf sicherlich eine große Zufriedenheit. Mit drei Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter FC Ingolstadt 04 rangieren die Rheinländer auf dem zweiten Rang. Die Länderspielpause nutzt liga2-online.de, um die Neuzugänge der vergangenen Transferperiode einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Wer überzeugte, wer enttäuschte und wo besteht noch Handlungsbedarf?
Königstransfer
In sieben Spielen hat Jonathan Tah eindrucksvoll unter Beweis stellen können, dass er eine echte Verstärkung ist. Vor der Saison ist der 18-Jährige vom Hamburger SV gekommen und hat sich schnell im Defensivbereich der Fortuna durchsetzen können. Mit einer enormen Präsenz in den Zweikämpfen und einem guten Spielaufbau glänzt Tah und genießt im Verein und Umfeld ein hohes Ansehen aufgrund seiner unaufgeregten Spielweise. Bewusst ging der 192 Zentimeter große Spieler mit ivorischer Abstammung den Weg über die Zweitklassigkeit, da er in seiner Geburtsstadt Hamburg keine allzu große Perspektive mehr besessen hat.
Guter Griff
Lars Unnerstall hat nur ein Saisonspiel bestreiten können. Beim 1:1-Unentschieden beim 1. FC Kaiserslautern zeigte der ehemalige Schalker eine formidable Vorstellung und sicherte mit zahlreichen Glanzparaden den Punktgewinn auf dem Betzenberg. Etwas überraschend musste er nach dieser Partie wieder Stammkeeper Michael Rensing weichen. Sofort in die Führungsrolle schlüpfte Roberto da Silva Pinto im zentralen Mittelfeld. Der 34-jährige ehemalige Bundesliga-Spieler kam aus Levante und verkörperte die perfekte Mischung zwischen Kämpfer und Künstler auf der strategisch wichtigen Position vor der Abwehr. Joel Pohjanpalo hat mit sieben Treffern in zehn Spielen eigentlich den Status Königstransfer verdient gehabt. Es war jedoch eine enge Entscheidung gegen den finnischen Nationalspieler, weil Tah ein Stück mehr Konstanz in seinen Leistungen vorwies. Der 20-jährige Angreifer hat seine enorme Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor immer wieder unter Beweis stellen können. Es gab jedoch auch das eine oder andere Spiel, wo der Leihstürmer von Bayer Leverkusen völlig abtauchte. Julian Schauerte kam, sah und spielte. Der Neuzugang vom SV Sandhausen konnte solide seinen Dienst verrichten und hat sich einen Stammplatz mit einer grundsoliden Spielweise erkämpft. Vor der Saison wurde der letztjährige Leihstürmer Charlison Benschop von Stade Brest bis 2017 endgültig verpflichtet. Mit sechs Treffern in zwölf Spielen hat er absolut überzeugen können. Beim Niederländer ist aufgrund seiner gewaltigen Klasse noch Steigerungspotential vorhanden.
Mitläufer
Lukas Schmitz kam mit großen Erwartungen vom Bundesligisten SV Werder Bremen in die Modehauptstadt von NRW. Neun Partien sind ein klares Indiz dafür, dass sich der 26-jährige Außenverteidiger in der Esprit-Arena schnell durchgesetzt hat. Fakt ist, dass er noch keinen einzigen Treffer erzielt hat. Bei seiner Schusskraft und Offensivpower nicht unbedingt erfreulich. Drei Vorlagen machen deutlich, dass er insgesamt auf eine absolut zufriedenstellende Saison bisher zurückblicken kann. Ebenfalls neun Saisonspiele hat Christopher Avevor bestritten, der von Hannover 96 an den Rhein gewechselt ist und mit einer starken Präsenz in den Zweikämpfen und einer hohen Spielintelligenz zu überzeugen weiß. Bei seinem großen Potential ist noch etwas durchaus Steigerungspotential vorhanden. Er hat die Fähigkeiten, um eine führende Figur im Defensiv-Verbund zu werden.
Flop
Offensivmann Timm Golley war in der letzten Saison einer der Senkrechtstarter und konnte mit seiner unbekümmerten, dynamischen Spielweise Lust auf mehr machen. In dieser Saison konnte er diesen Schwung nicht mehr richtig mitnehmen und kommt auf nur einen enttäuschenden Einsatz im Dress der Rot-Weißen. Doppelt so viele Einsätze, nämlich genau zwei, kann der 31-jährige Routinier Christian Weber vorweisen, der als Außenverteidiger aktuell an der Konkurrenz nicht vorbeikommt. Die Perspektive des ehemaligen Fürthers ist unklar.
Fazit
Die bisherige Transferbilanz ist als überaus erfolgsversprechend zu sehen. Stark war die Trefferquote bei den Neuzugängen, die die Mannschaft noch einmal gezielt verstärken konnten und die Qualität im Team demnach erhöhten. Die neuen Spieler haben an der erfolgreichen Entwicklung einen gehörigen Anteil.
Ausblick Winter-Transfermarkt
Auf welchen Positionen besteht noch Handlungsbedarf? Eine richtige Schwachstelle zu erkennen, fällt wahrlich schwer. Vielleicht könnte man auf den defensiven Außenpositionen im Winter nach möglichen Verstärkungen Ausschau halten. Insgesamt ist der Kader jedoch sehr clever zusammengestellt.