Trotz Lucky Punch: Dresden mit Spiel "gegen den Ball unzufrieden"

Mit dem Karlsruher SC lieferte sich Dynamo Dresden ein Spektakel. Nach dem späten 3:3-Ausgleich sind bei den Sachsen die Gefühle gemischt. Einerseits zeigte Dynamo Moral, andererseits gibt es es gerade in der Defensive zu viele Probleme.
"Unsere Aufgabe, bessere Lösungen zu finden"
Das Topspiel hielt, was es versprach – zumindest in Sachen Spektakel. In der Nachspielzeit gelang Dynamo Dresden noch der 3:3-Ausgleich. Für Cheftrainer Thomas Stamm rückte nach dem Spiel aber weder die Moral noch der Punkt in den Vordergrund - sondern die Defensive: "Ich bin froh, dass wir einen Punkt mitnehmen. Das geht in Ordnung, weil wir mit dem Ball gut waren. Ich bin mit dem Spiel gegen den Ball unzufrieden“, erklärte er im Mediengespräch nach der Partie.
Besonders die Standardsituationen waren ein Problem. "Gegen Darmstadt 98 hatten wir gegen eine wuchtige Mannschaft nichts zugelassen. Heute war das ein Schritt zurück", so Stamm. Besonders bitter: Kurz nach der Führung kassierte Dresden den Ausgleich durch Beifus. "Es ist egal, ob das Tor in der 2. oder 14. Minute fällt. Erst nach einer Umstellung hatten wir bei den Standards besseren Zugriff", erklärte der 42-Jährige. Dabei nahm er sich selbst in die Pflicht: "Es ist unsere Aufgabe, bessere Lösungen zu finden und sicherzustellen, dass wir nicht erst anpassen müssen."
"Gewinnen einen Punkt"
Für Lukas Boeder ist die Gefühlslage gemischt: "Am Ende gewinnen wir einen Punkt", sagte er via Vereinskanal. Klar sei aber auch, dass Dynamo noch zu viele Gegentore zulasse, wie auch Stamm betonte. Mit 16 Gegentreffern teilt Dresden zusammen mit Eintracht Braunschweig die zweitschlechteste Defensive der Liga – nur Bochum liegt mit 17 kassierten Toren noch darunter. Jakob Lemmer kritisierte, dass Führungen oft nicht über die Ziellinie gebracht werden: "Wir müssen dahin kommen, Führungen auszubauen oder die Null zu halten. Aber wir kassieren zu leichte Gegentore."
Damit sich die Situation langfristig verbessert, fordert Stamm Geduld: "Dinge brauchen manchmal Zeit. Mut macht mir, dass wir das im Training immer wieder sehr gut hinbekommen. Es geht nur noch darum, auch mal vor großer Kulisse die Klarheit zu haben – sich nicht von Rückstand oder Führung leiten zu lassen." Nach der Länderspielpause geht es für Dresden am 18. Oktober bei Preußen Münster weiter.