Union Berlin erstmals Bundesligist - VfB Stuttgart muss runter

Der 1. FC Union Berlin steht nach dem 1. FC Köln als dritter Aufsteiger in die Bundesliga fest! Den Hauptstädtern reichte ein 0:0 im Relegationsrückspiel gegen den VfB Stuttgart, nachdem das Hinspiel mit 2:2 ausgegangen war.

Zweitliga-Dekade endet mit dem Aufstieg

Beim Abpfiff kannten die Zuschauer in der "Alten Försterei" kein Halten mehr! Als Schiedsrichter Christian Dingert am Montagabend zum letzten Mal die Pfeife zur Hand nahm, war klar: Der 1. FC Union Berlin spielt zur kommenden Saison erstmals in seiner langen Vereinsgeschichte in der höchsten deutschen Spielklasse. Die "Eisernen" profitierten in der alles entscheidenden Partie von ihren zwei Auswärtstoren aus dem Hinspiel: Reguläre Tore gab es keine zu bejubeln, doch die Mannschaft von Trainer Urs Fischer hielt über 90 Minuten lang das 0:0 gegen einen kämpferischen VfB Stuttgart. Das reichte zum Aufstieg,

Union Berlin in der Bundesliga - daran wird man sich erstmal gewöhnen müssen. Die Eisernen galten lange als quasi "unaufsteigbar" - zumindest, was die höchste deutsche Spielklasse angeht: Nachdem man in der Saison der 2000/2001 aus der Regionalliga Nord in die zweite Bundesliga aufgestiegen war und dort zwei erfolgreiche Jahr verbrachte, ging es im dritten Jahr wieder eine Etage nach unten. Besonders hart traf es den Hauptstadtverein dann im Jahr darauf, als man als Tabellenvorletzter auch noch in die Oberliga durchgereicht wurde.

Mit dem Abstieg kamen finanzielle Probleme, doch der Vereine schaffte es, direkt wieder in die Regionalliga Nord aufzusteigen. Dann qualifizierten die Eisernen sich 2007/2008 für die neu geschaffene 3. Liga - und verbrachten dort auch nur ein Jahr. Die Saison 2008/09 endete mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Dort blieb Union Berlin zehn lange Jahre lang. Dabei spielte die Mannschaft von der Alten Försterei mal im Tabellenmittelfeld, mal um den Aufstieg mit. Vor allem in der Saison 2016/17 schien es, als würde der ganz große Wurf gelingen - am Ende stiegen allerdings der VfB Stuttgart und Hannover 96 auf, Eintracht Braunschweig schaffte es in die Relegation. Nun allerdings, zwei Jahre später, ist der Bann gebrochen und Union feiert den direkten Aufstieg in die Bundesliga. Den allerersten der Vereinsgeschichte.

Stuttgart zurück in Liga 2

Die Gäste aus dem Schwabenland hingegen müssen erneut den schweren Gang in die zweite Liga antreten. Für den VfB ist die Relegationsniederlage gleichbedeutend mit dem zweiten Abstieg innerhalb kürzester Zeit: Schon die Saison 15/16 endete mit dem 17. Tabellenplatz und damit dem sportlichen Absturz ins deutsche Unterhaus. Damals gelang den Stuttgartern der direkte Wiederaufstieg in der Folgesaison, danach schloss der Deutsche Meister von 2006/07 seine Bundesliga-Rückkehr mit dem 7. Tabellenplatz ab. Dementsprechend wurde der VfB im Vorfeld der aktuellen Spielzeit eigentlich eher als Kandidat für die Europapokalplätze gehandelt.

Die Realität sah aber anders aus: Nur zweimal, am ersten und am 15. Spieltag, stand der VfB überhaupt einmal oberhalb des Relegationsplatzes. Die Gesamtbilanz von nur sieben Siegen bei sieben Unentschieden und 20 Niederlagen kostete sowohl Tayfun Korkut als auch Markus Weinzierl den Job, in der Relegation stand Nico Willig am Feldrand. Die Mission Wiederaufstieg wird allerdings Tim Walter übernehmen: Der ehemalige Trainer von Holstein Kiel hat beim VfB einen Vertrag bis 2021 unterschrieben und soll die Stuttgarter wieder in die 1. Liga führen.

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