VfB-Trainer Walter bedient: „Haben den Gegner eingeladen“

Nach der 2:6-Klatsche beim Hamburger SV begeben sich die Stuttgarter auf Fehlersuche. Den zweiten Tabellenplatz haben sie nach der Niederlage vorerst verloren.
Immer wieder individuelle Patzer
Das von Vielen mit Spannung erwartete Spitzenspiel zwischen dem Hamburger SV (1.) und dem VfB Stuttgart (2.) endete in einer Deutlichkeit, die wohl vorher kaum jemand für möglich gehalten hatte. Mit 6:2 fegte der HSV das Team von Trainer Tim Walter vom Platz, das erstmals in seiner jungen Zweitligageschichte sechs Gegentreffer in einer Partie hinnehmen musste. „Hamburg hat den Platz als verdienter Sieger verlassen, auch weil wir den Gegner eingeladen haben, Tore zu schießen. Hamburg hat das perfekt ausgenutzt“, zeigte sich Walter auf der Vereinswebsite als fairer Verlierer. Bei den ersten beiden Gegentoren hatte Maxime Awoudja einen schlechten Eindruck hinterlassen: Erst foulte er Jeremy Dudziak im Strafraum, dann schlug er unmittelbar vor dem 0:2 aus Gästesicht ein Luftloch. Außerdem fabrizierte Gonzalo Castro ein Eigentor zum 1:4.
„Haben es vermasselt“
„Die ersten beiden Gegentore sind viel zu schnell gefallen und waren in ihrer Entstehung einfach unnötig“, ärgerte sich Torhüter Gregor Kobel. „Danach war es schwierig für uns. Da müssen wir einfach cleverer sein“. Angesichts dieser Aussetzer nützten auch das stellenweise gefällige Offensivspiel sowie die beiden Tore durch Nicólas González und Silas Wamangituka wenig. „Wenn wir die Möglichkeit hatten, dranzukommen, haben wir es vermasselt. Und so kann eine Partie auch mal in dieser Höhe ausgehen“, kritisierte Walter. Pech hatten die Schwaben, dass der mögliche Anschlusstreffer durch Philipp Förster vom Videoassistenten aberkannt wurde. „Wenn das 3:4 gezählt hätte, wäre die Partie vielleicht noch einmal anders gelaufen. Letztlich hatten wir aber den ein oder anderen Fehler zu viel in unserem Spiel“, konstatierte VfB-Verteidiger Marc Oliver Kempf.
DFB-Pokal: Gleiches Stadion, gleicher Gegner
Durch die nunmehr dritte Niederlage in Folge musste der VfB auch den zweiten Tabellenplatz an Arminia Bielefeld abtreten, das zeitgleich in Dresden gewann. Der kleine Vorsprung, den sich die Baden-Württemberger vorher erarbeitet hatten, wurde damit wieder zunichte gemacht. „Es ist gut, dass die nächste Partie schnell kommt. In dieser müssen wir einige Dinge besser machen“, wollte Kobel schnell wieder nach vorne blicken. Bereits am Dienstag ist seine Mannschaft im DFB-Pokal gefordert – Gegner sind kurioserweise erneut die Hanseaten. Immerhin sollten die Stuttgarter nun wissen, was sie erwartet. „Für uns geht es weiter. Wir kommen am Dienstag wieder und probieren es auf ein Neues“, erklärte Walter.