"Von A bis Z einfach alles gut": St. Pauli mit historischem Derbysieg

Mit einem 3:0 schoss sich der FC St. Pauli ausgerechnet im Stadtderby gegen den Hamburger SV ein stückweit aus der bisherigen Krise. Ein historisches Ergebnis. Entsprechend ausgelassen zeigten sich die Beteiligten nach dem Spiel. 

Sieg der Mentalität

Gerade nach den Ereignissen vor dem Spiel wirkte die Stimmung auf den Rängen der Pauli-Fans zunächst etwas gedämpft, doch das änderte sich spätestens mit dem Anpfiff. Eine enorme Choreographie begleitete die Kiezkicker zu den üblichen Klängen von "Hell's Bells" auf den Rasen. Dass die Stimmung nach dem Abpfiff gar noch besser war, hatte dann mit den Ereignissen der 90 vorherigen Minuten zu tun. 3:0 besiegten die Paulianer den Stadtrivalen. "Nimmt man die kompletten 90 Minuten, haben wir auch aufgrund der Überzahl das Spiel verdient gewonnen", ordnete Cheftrainer Timo Schultz den ersten dreifachen Punktgewinn seit dem 4. Spieltag ein – auf den Tag vor zwei Monaten.

"Ich hätte mir kein schöneres Spiel und kein schöneres Ergebnis nach meiner Vertragsverlängerung vorstellen können", schwärmte auch Kapitän Irvine. Der Schlüssel? Die Leidenschaft und Mentalität. Schultz gefiel, wie seine Spieler sich "heute in die Bälle reingeworfen haben und wie wir nach vorne verteidigt haben, war richtig gut und der Schlüssel zum Sieg." Immer wieder schaltete der FCSP zwischen Dreier- und Fünferkette und machte es so auch taktisch gut. Hinzu kam die frühe rote Karte gegen Hamburgs Schonlau (28.). Diese habe ebenfalls "großen Einfluss aufs Spiel genommen", gab Schultz zu.

Ein "Wendepunkt"?

Ganz egal, was aber der Schlüssel war: Am Ende stand ein historischer Sieg. So war das 3:0 für den FC St. Pauli der höchste Derbysieg seit 62 Jahren. Entsprechend gab es wenig zu meckern. "Heute war einfach von A bis Z alles gut von uns", schien auch Matchwinner Marcel Hartel, der ein Tor und eine Vorlage beisteuerte, beflügelt. Dieses Gefühl soll nun in die kommenden Spiele mitgenommen werden, war der bisherige Verlauf der Spielzeit doch noch ausbaufähig. Trotz des Sieges befindet sich der FCSP lediglich auf dem 10. Rang und somit weiter hinter den Erwartungen.

Das soll sich nun ändern. Im Derby sollte der "Turnaround", so Hartel, geschafft werden. Dies sei erstmal gelungen. Kollege Irvine hoffte, "dass uns dieser Sieg im Derby jetzt Auftrieb für die weitere Saison gibt." Die Leistung aus dem Derby solle nun der Maßstab sein und "Woche für Woche" gezeigt werden. Sicher war sich Hartel, dass der historische Freitagabend der Mannschaft "Selbstvertrauen" gebe. Dies wird auch benötigt. Bereits am kommenden Mittwoch wartet auf den FC St. Pauli im DFB-Pokal der Bundesligist und Vorjahresfinalist SC Freiburg, ehe es in der Liga am Samstag in Bielefeld weitergeht.

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