Vorschau FC Ingolstadt: Mit neuem System zum Klassenerhalt

Erst 2004 wurde der FC Ingolstadt aus der Taufe gehoben und nach dem Aufstieg von der Regionalliga in die 2. Bundesliga sind die Schanzer mittlerweile im Unterhaus heimisch geworden – sieht man einmal von dem Jahr Drittligaerfahrung ab. Doch diese Idylle könnte ein abruptes Ende finden, sollten die Oberbayern den diesjährigen Klassenerhalt nicht schaffen. Ingolstadt steht zwar auf dem 14. Platz der Liga, ist jedoch punktgleich mit den auf Platz 17 stehenden Dresdnern. Die Bilanz von bisher sechs Siegen und drei Remis teilen sich die Schanzer mit Bielefeld und Aue. Doch wenn die Bayern mal gewannen, dann traf es auch die Großen: Köln und Fürth gingen leer aus und gegen Paderborn gab es immerhin ein Unentschieden. Selbiges gab es auch gegen Aue, doch gegen den Konkurrenten im Abstiegskampf war es sicherlich zu wenig.

Stefan Lex vom Ligakonkurrenten Fürth einziger Neuzugang

Das soll sich in der Rückrunde ändern. "Vor der Winterpause brauchten wir Lösungen, die schnell greifen. Nun wollen wir flexibler werden, um auch nach einem Rückstand besser reagieren zu können", meint Trainer Ralph Hasenhüttl und stellt dazu das gewohnte System um. Gerade auch im Trainingslager in La Manga (Spanien) fanden sich einige Spieler auf für sie bis dahin ungewohnten Positionen wider: In den Testspielen hat sich Linksverteidiger Danilo zum Beispiel gegen tief stehende Gegner als hängende Spitze empfohlen. "Er ist technisch unheimlich stark, aggressiv und findet, auch wenn die Räume eng sind, fast immer eine Lösung", lobt der Coach. Doch das ist nicht die einzige Option: Ingolstadt hat den Offensivspieler Stefan Lex von der SpVgg Greuther Fürth in der Winterpause verpflichtet – der einzige Neuzugang im Team. Verlassen hat Ingolstadt indes Stürmer Manuel Schäffler, welcher sich dem Drittligisten Holstein Kiel anschloss. "Nachdem ich mit Lex und Quaner jetzt mehr Tempo habe, kann ich Caiuby vorne ins Zentrum stellen, wo ich ihn ohnehin schon seit längerem sehe“, gewährt Hasenhüttl weitere Einblicke in seine taktischen Überlegungen.

Spielerisch hat sich der Trainer viel ausgedacht und experimentiert. Die Testspiele gegen Carl-Zeiss-Jena (2:1), Erzgebirge Aue (1:0) und FC Bayern II (2:0) konnten allesamt gewonnen werden. Nur gegen die Bayern haperte es mit der Chancenverwertung etwas, ansonsten war der Trainer mit seinen Experimenten durchaus zufrieden: "Wir wissen aber auch, dass das nicht zweite Bundesliga ist und damit noch nicht das, was uns in Karlsruhe erwartet". Die Ergebnisse machen auf jeden Fall Mut und wenn der FC seine Ziele Konsequent umsetzen kann, ist der Klassenerhalt auf jeden Fall drin. Doch die anderen Klubs schlafen nicht und rüsten ihrerseits zum Angriff auf. Ob Lex in der Offensive wirklich Akzente setzen kann, muss der 24-Jährige am besten schon gegen Karlsruhe am kommenden Wochenende unter Beweis stellen. Dort wird sich dann auch zeigen, ob die Systemumstellung die richtige Alternative zur Hinrunde ist.

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