Werder Bremen trennt sich von Kohfeldt - Thomas Schaaf übernimmt

Bundesligist SV Werder Bremen hat auf die 0:2-Niederlage gegen den FC Augsburg und den Absturz auf Rang 16 reagiert und sich am Sonntag mit sofortiger Wirkung von Cheftrainer Florian Kohfeldt getrennt. Bis zum Saisonende übernimmt Thomas Schaaf.

Keine Überzeugung mehr

Bis auf den 1. Spieltag stand Werder Bremen die komplette Spielzeit auf einem Nicht-Abstiegsplatz, ausgerechnet vor dem Saisonfinale sind die Norddeutschen am Samstag auf den Relegationsrang abgerutscht und haben die direkte Rettung am letzten Spieltag nicht mehr in der eigenen Hand. Die Folge: Kohfeldt muss gehen. "Leider hatten wir nach dem Spiel in Augsburg nicht mehr die Überzeugung, mit Florian Kohfeldt den Klassenerhalt schaffen zu können", erklärt Geschäftsführer Frank Baumann. "Daher haben wir am Abend nach dem Spiel mit den Gremien beraten und sind am Ende zu dieser Entscheidung gekommen." Zwar sei Florian Kohfeldt ein "hervorragender Trainer", allerdings seien sich die Verantwortlichen einig gewesen, "jetzt noch einmal eine Veränderung vorzunehmen, um doch noch den Klassenerhalt zu erreichen".

Die Hoffnungen ruhen nun auf Thomas Schaaf. Der 60-Jährige, der seit August 2018 als Technischer Direktor fungiert, Werder Bremen bereits 14 Jahre trainiert hatte und unter anderem 2004 das Double mit den Grün-Weißen gewann, wird am Sonntag in das Quarantäne-Trainingslager nach Barsinghausen reisen und die Mannschaft in der Schlussphase der Saison betreuen. Ihm zur Seite steht neben dem bisherigen Trainerteam auch Wolfgang Rolff, der als Co-Trainer fungieren wird. Mit Thomas Schaaf sei vereinbart, dass das Engagement auf die letzte Bundesliga-Partie und mögliche Spiele in der Relegation begrenzt ist, teilte Werder mit.

"Eine riesige Herausforderung"

"Wir sind froh, dass Thomas diese Aufgabe in der für den Verein so prekären Situation übernimmt", sagt Baumann. "Wir erhoffen uns von ihm, dass er seine Erfahrung einbringen und die Spieler für das letzte Saisonspiel bestens einstellen kann. Es wird darum gehen, ihnen die unbedingte Überzeugung und den absoluten Willen für das letzte Saisonspiel und eventuell auch für die Relegation mit auf den Weg zu geben, um unser Ziel zu erreichen." Am kommenden Samstag ist Werder gegen Borussia Mönchengladbach gefordert, in der Relegation könnte es gegen Bochum, Kiel, Fürth, den HSV oder Düsseldorf gehen. Bereits in der vergangenen Saison musste Werder in die beiden Entscheidungsspiele, behielt gegen den 1. FC Heidenheim dank der Auswärtstor-Regel aber die Oberhand und wendete den ersten Zweitliga-Abstieg seit 1980 ab.

Auch Schaaf soll nun dafür sorgen: "Das ist natürlich eine riesige Herausforderung, aber wir haben noch alle Möglichkeiten, um in der Liga zu bleiben", blickt der 60-Jährige der Aufgabe zuversichtlich entgegen. "Wir haben nur wenig Zeit, werden aber alles tun, um mit Leidenschaft, Zuversicht und dem Glauben an unsere eigene Stärke in die Partie zu gehen und am Ende erfolgreich zu sein." Gewinnt Werder gegen Mönchengladbach nicht, würde es im Falle eines Kölner Siegs gegen den FC Schalke auf direktem Wege in die 2. Bundesliga gehen.

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