Werners erstes SVW-Remis "fühlt sich an wie eine Niederlage"

Erstmalig hat Ole Werner mit seinen Bremern beim 1:1 gegen Schlusslicht Punkte liegen lassen. Trotz des erneuten vorübergehenden Sprungs an die Tabellenspitzer waren die Werderaner nach dem Abpfiff alles andere als zufrieden.

Serie gerissen

Der Rekord von Otto Rehhagel, der damals achtmal nach Amtsantritt erfolgreich war, war für Ole Werner nach sieben Siegen zum Greifen nah. Dass ausgerechnet Schlusslicht Ingolstadt, die zudem ersatzgeschwächt daherkamen, diesen Ambitionen ein Ende setzte, frustete die gesamte Belegschaft des Nordklubs. "Es hat sich ein bisschen angebahnt. Es ist nicht einfach, wenn du sieben Mal in Folge gewonnen hast, fokussiert zu bleiben", gestand Werder-Kapitän Ömer Toprak nach dem ernüchternden 1:1. Sturm-Kollege Niclas Füllkrug sprach von einem "enttäuschenden" Ergebnis und auch der Trainer selbst zeigte sich niedergeschlagen, "weil wir es besser können", war er sich sicher.

Vorausgegangen war das schwächste Bremen-Spiel unter dem Neu-Coach, der dem Team von der Weser neues Leben einhauchte. "Grundsätzlich über 90 Minuten haben wir keinen guten Fußball gespielt", gab auch Verteidiger Marco Friedl zu. Dennoch gingen die Bremer in Führung und sahen bis kurz vor Abpfiff wie der Sieger aus, ehe der Underdog kurz vor dem Ende doch noch ausglich (85.). Auch Füllkrug befand: "Wenn du bis zur 85. Minute führst, ist das hinten raus extrem bitter, dass wir dann noch das 1:1 bekommen." Entsprechend fühle sich das Remis, so Friedl, "wie eine Niederlage an".

Nordderby vor der Brust

Gänzlich unzufrieden mit dem Auftritt war dennoch niemand. Vor allem in der zweiten Hälfte hätte sich der SVW den dreifachen Punktgewinn durchaus verdient gehabt. So sah Trainer Werner "viele klare Torchancen, die wir nicht genutzt haben". Mit nachlässigem Verteidigen kurz vor dem Ende war der achte Sieg dann aber doch noch passé. "Die Situation, die zum 1:1 geführt hat, dürfen wir nicht so nachlässig verteidigen. Daher sind wir enttäuscht", empfand Werner. Auch Allrounder Rapp stimmte dem zu und vergewisserte, dass das Team das "auf jeden Fall besser" könne. Mit dem Punkt und dem 1:1 des HSV im Parallelspiel setzen sich die Bremer dennoch vorübergehend auf den ersten Rang, könnten aber erneut von St. Pauli am Sonntagnachmittag verdrängt werden.

Vorentscheidend könnte entsprechend das Nordderby am kommenden Sonntag werden, wenn die Bremer beim HSV gastieren werden. "Es ist ein enorm wichtiges Spiel, sowohl für die Tabelle als auch emotional für die Fans und uns", ordnete Werner ein. Auch Toprak sicherte allen Anhängern des SVW zu, dass das Team sich "intensiv vorbereitet" und dort "ein anderes Gesicht zeigen" wolle. "Wir wollen unbedingt gewinnen", schloss der Abwehrmann seinen Appell ans Team ab. Zwar riss somit der Werder-Serie, doch mit einem Sieg gegen den HSV könnte all der Frust wieder wie weggeflogen sein.

 

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