"Zehn furchtbare Minuten" - BTSV erlebt Wechselbad der Gefühle

In einem kurzweiligen Spiel gab Eintracht Braunschweig gegen den 1. FC Nürnberg eine eigene Führung fahrlässig aus der Hand. Doppelpacker Anthony Ujah sicherte aber den Punktgewinn und wäre beinahe noch zum Matchwinner geworden. Doch der erhoffte Befreiungsschlag blieb aus.
"Das Gegentor hat an der Mannschaft genagt"
Es war einiges an Druck auf dem Kessel, denn die Eintracht wollte im eigenen Stadion unbedingt den zweiten Saisondreier holen. Nach den ersten zehn Minuten war der Gastgeber in der Partie drin, hatten die Spielkontrolle und verdiente sich die Führung durch Ujah. Alles lief nach Plan. "Dann ist der Knackpunkt passiert, der individuelle Fehler von Robin Krauße war völlig unnötig", ärgerte sich Trainer Jens Härtel in seinem Statement nach dem Spiel. Ein echter Wirkungstreffer für seine Elf. "Das Gegentor hat an der Mannschaft genagt. Es folgten zehn furchtbare Minuten, wo wir fahrlässig waren und zu viele Konter zugelassen haben, dann fiel auch noch das 1:2."
Seine Schützlinge machten genau die Fehler, die sie eigentlich vermeiden wollten. Den Rückschlag steckten die Löwen in der Halbzeit gut weg und zeigten die nötige Reaktion. "Für die zweite Hälfte muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Es war nicht einfach, da so zurückzukommen. Wir haben das mit einer überragenden Aktion von Anthony Ujah geschafft und hatten auch vorher schon Druck aufgebaut", lobte Härtel die Moral seines Teams. Der Ausgleich gab den Hausherren "nochmal mehr Wind unter den Flügeln", die sich klare Chancen auf den Sieg erspielten. "Leider ist es uns nicht gelungen, das Spiel zu drehen."
"Die Partie spricht für meine Jungs"
Unter anderem Topstürmer Ujah hatte seinen dritten Treffer des Tages auf dem Fuß. "Wir gehen nicht als Verlierer vom Platz, auch wenn es ärgerlich ist, dass wir zwei Gegentore kassiert haben. Mit dem Punkt können wir leben", so Ujah. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der BTSV sehr von der Abschlussqualität des 32-jährigen abhängig ist, auf dessen Konto drei der fünf Braunschweiger Saisontore gehen. "Wir haben nicht so gespielt, wie wir uns das vorgenommen hatten, aber die Liga ist stark und der Gegner war heute sehr gut. Nun gibt es viel zu korrigieren, ich hoffe, dass wir es in der nächsten Partie wieder besser machen.“
Der Punktgewinn bringt die Eintracht, die weiterhin Tabellenvorletzter bleibt, nicht wirklich voran. Seit vier Spielen wartet die Härtel-Elf auf einen Sieg und stellt weiterhin die schwächste Offensive der Liga. Dem Trainer bleibt nicht viel mehr übrig, als das Positive mitzunehmen und nach vorne zu schauen. "Auf Grund der zweiten Halbzeit und der Spielanteile, die wir uns gegen Nürnberg geholt haben, die sehr dominant im Ballbesitz sind, spricht die Partie für meine Jungs. Das wollen wir mitnehmen". Der Siegesdruck wird nicht geringer, wenn es am nächsten Samstag nach Rostock geht.