Zimmermann nach 96-Niederlage: "Mir tun meine Jungs echt leid"

Nur wenige Sekunden fehlten Hannover 96 am Freitagabend zum Punktgewinn gegen Schalke. Nach dem späten Knockout war die Enttäuschung im Lager der Niedersachsen deutlich zu spüren.
Kaminski macht Hoffnungen zunichte
Am Ende sprach die Spielstatistik eine eindeutige Sprache: Schalke gab als Gastmannschaft 24 Torschüsse ab, Hannover brachte es auf ganze zwei. Dennoch durften die 96er bis tief in die Nachspielzeit auf ein Unentschieden hoffen. Doch in der 95. Minute münzte Marcin Kaminski die königsblaue Überlegenheit auf den letzten Drücker noch in einen Sieg um – sehr zum Ärger von 96: "Es ist für uns natürlich ganz bitter. Wir haben es nicht geschafft, so zu spielen, wie wir es uns vorgestellt haben", resümierte Jan Zimmermann auf der Vereinswebsite. Dabei störte ihn vor allem die ungefährliche Offensive seiner Mannschaft: "Wir konnten uns vorne gar nicht durchsetzen, und dann wird der Druck natürlich immer größer. Trotzdem tun mir meine Jungs echt leid. Wenn man es nicht schafft, fußballerisch das auf dem Platz zu bekommen, was man sich vorstellt, dann gilt es zu kämpfen und alles zu investieren."
Zieler erst überragend, dann verletzt
Zimmermann musste aber auch zugeben, dass die Gäste seiner Elf deutlich überlegen war: "Es ist natürlich ein verdienter Sieg für Schalke, wenn man das ganze Spiel sieht. Sie waren heute wirklich ein starker Gegner." Um in Zukunft wieder mehr zu punkten, müsse sein Team "deutlich besser Fußball spielen". Dabei wollte der 42-Jährige den eigenen Spielern in Bezug auf ihre Einstellung keinen Vorwurf machen. "Ich glaube, dadurch hätten sie sich mit einem tollen Ron im Tor den Punkt dann auch verdient." Der angesprochene Ron-Robert Zieler rettete mit starken Paraden einige Male das 0:0, ehe er in der 78. Minute mit einer Wadenverletzung ausgewechselt werden musste. "Wir können uns bei Ron bedanken, der uns heute das eine oder andere Mal den Arsch gerettet hat", pflichtete Marcel Franke seinem Trainer bei. "Ron hat es dann leider in die Wade gezwickt. Wir hoffen, dass es nicht zu schlimm ist", so der Kapitän weiter.
Leistungskurve zeigt nach unten
96-Neuzugang Tom Trybull sah trotz der Schalker Chancenflut "defensiv ein gutes Spiel" der Hausherren, das am Ende auch mit einem Punktgewinn hätte belohnt werden können, "weil wir alles in die Waagschale geworfen haben und mit dem letzten Angriff des Spiels verlieren." Der zwischenzeitlich positive Trend mit den beiden Siegen gegen den FC St. Pauli und Holstein Kiel ist nach dem dritten sieglosen Spiel in Folge wieder vorbei. Hannover verharrt vorerst auf dem 13 Tabellenplatz, könnte je nach Ausgang der anderen Spiele aber noch zwei Ränge abrutschen.