Erzgebirge Aue: Knacken die Veilchen ihren Rekord?

Das Fußballjahr 2017 biegt auf die Zielgerade ein, auch die Veilchen brauchen noch ein wenig Winterspeck für ein großes Polster auf die Abstiegszone. liga2-online.de schaut auf die restliche Hinrunde der Erzgebirger, die Neuzugänge und Christian Tiffert.

Noch fünf Spiele bis zur Winterpause

Vier Trainer, Abstiegskampf, Ligafehlstart, das frühe Aus im Pokal und Unruhen im Vereinsumfeld, das Jahr 2017 verläuft mehr als turbulent für den FC Erzgebirge Aue. Und dennoch können die Veilchen in diesem Jahr noch ihre Bestmarke knacken und das erfolgreichste Jahr ihrer Zweitliga-Geschichte spielen. 44 Punkte holte Aue in diesem Kalenderjahr, die bisherige Bestmarke datiert noch aus dem Jahr 2006, damals holte Gerd Schädlich stolze 53 Punkte in einem Jahr. Unter Hannes Drews fuhren die Veilchen im Schnitt 1,55 Punkte ein, für einen neuen Rekord müsste also noch eine Schippe draufgelegt werden. Zuletzt verpassten es die Veilchen das entscheidende zweite Tor zu machen, gegen Bielefeld und Fürth wurde das bestraft. Mit Duisburg, Bochum, Dresden, Darmstadt und Heideheim warten mehrere schwere aber auch lösbare Aufgaben auf die Lila-Weißen. Doch um den Abstiegskampf im diesem Jahr zu umgehen, braucht man im Lößnitztal noch einige Punkte. Gerade einmal sechs Zähler liegen zwischen den Veilchen und den Heidenheimern auf dem Relegationsplatz. Die 2. Bundesliga ist in diesem Jahr spannend und eng wie nie, Zeit zum Durchpusten bleibt den Erzgebirgern nur in der Länderspielpause. Das Highlight der Hinrunde wird natürlich das Sachsenderby sein, Aue zu Gast in Dresden. Die Veilchen sind gefordert, verlor man das letzte Aufeinandertreffen doch mit 1:4 im Frühjahr.

Licht und Schatten bei den Neuzugängen

Mit Steve Breitkreuz, Adam Susac und Louis Samson verließen gleich drei Innenverteidiger das Lößnitztal im Sommer. Ausgerechnet die Abwehr, die unter Domenico Tedesco endlich zu ihrer alten Stärke und Stabilität gefunden hatte brach auseinander. Doch die Lücken wurden erstaunlich gut geschlossen. Mit Nicolai Rapp, Dennis Kempe, Malcolm Cacutalua und Dominik Wydra kamen allesamt ligaerfahrene Verteidiger im Sommer. Die Abwehr ist mit nur 16 Gegentoren eine der besseren der zweiten Liga, zum Vergleich in der letzten Saison hatten die Auer zum gleichen Zeitpunkt bereits 27 Gegentore gefressen. Taktische Disziplin und eine gute Raum- und Manndeckung, die Fünferkette hält. Besonders der umgeschulte Dominik Wydra überraschte, bereits am 4. Spieltag erzielte er sein erstes Tor für die Veilchen und wurde bereits zum zweiten Mal zur österreichischen Nationalmannschaft eingeladen. Doch nicht alle Neuzugänge stachen, Arianit Ferati, John Strauß, Moise Ngwisani und Michael Maria kamen bisher kaum zum Einsatz. Die jungen Wilden kommen bislang noch nicht an den gestandenen Kräften im Mittelfeld und Sturm vorbei. Sie müssen weiter auf ihre Chance warten.

Ein Jahr geht noch!

Christian Tiffert brennt noch, das brauch er niemandem im Erzgebirge mehr beweisen. Symbolisch war sein Auftritt am Millerntor, in der zweiten Halbzeit zog sich der Auer Routinier eine lange Platzwunde am Kopf zu, lag Blut überströmt am Boden. Ans Aufgeben dachte der 35-Jährige gar nicht und spielte mit Turban durch. Keine Selbstverständlichkeit für einen Kicker mit 35 Jahren, doch Tiffert sieht man sein Alter auf dem Feld gar nicht an. Mehr als zehn Kilometer spult der Routinier jeden Spieltag ab, Tiffert ist die tragende Säule im Auer Mittelfeld. Er verteilt die Bälle, gewinnt seine entscheidenden Zweikämpfe und bereitete schon drei Treffer in dieser Saison vor. Nur ein eigenes Tor fehlt ihm im Dress des FC Erzgebirge noch, Zeit hat er jetzt bis zum Sommer 2019, der Verein verlängerte den Vertrag von Tiffert schon frühzeitig um ein weiteres Jahr.

 

 

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