Hinrunden-Fazit Arminia Bielefeld: Das Zittern ist zurück

Für den DSC Arminia Bielefeld gilt es nach den ersten 17 Spielen der aktuellen Saison ein Fazit darüber zu ziehen, wie die schwierige Hinrunde der Saison 2016/17 letztlich verlaufen ist. Auch liga2-online.de wirft an dieser Stelle einen genauen Blick auf den Traditionsverein aus Ostwestfalen.

 Das lief gut: Die Moral ist intakt

Wirklich viel ist in dieser Hinrunde bei den Ostwestfalen eigentlich nicht zusammen gelaufen. Zumindest in den letzten Spielen des Jahres ist aber etwas wieder zum Vorschein gekommen, dass Fans und Verantwortlichen Hoffnung machen dürfte. Die Mannschaft lebt und das zeigt sie auch auf dem Platz. Zwar blieben die Ergebnisse weiterhin eher durchwachsen, doch die spielerischen Auftritte waren mit denen der ersten Spieltage nicht zu vergleichen. Eine Menge Pech und strittige Schiedsrichterentscheidungen haben dem DSC durchaus Punkte gekostet, mit denen man nun deutlich besser dastehen würde. Doch eines haben die Spieler immer wieder bekräftigt und auch auf dem Rasen gezeigt: Die Mannschaft ist noch intakt und gewillt im neuen Jahr alles für den Klassenerhalt zu geben.

Das lief nicht gut: Falscher Trainer, keine Punkte

Soviel zu dem "positiven" Teil der Hinrunde. Um die negativen Seiten der aktuellen Saison zu beschreiben, würde ein einziger Analyse-Artikel gar nicht ausreichen. Ein falscher Trainer, ein falsches System, eine erschreckend harmlose offensive, Fehler über Fehler, kein Sieg in zehn Spielen und nur fünf Punkte aus einem Viertel der Saison. Bei den Arminen lief in dieser Hinrunde im Grunde genommen gar nichts zusammen. Das Team wirkte verunsichert, ideenlos und konzeptlos. Noch dazu wurde man teilweise mit Gegentoren überhäuft und stand ganz am Ende der Tabelle. Dieses Fazit gilt zumindest für die ersten zehn Spiele der Saison. Seither ist manches besser geworden, doch die groben individuellen Fehler und mangelnde Punkteausbeute sind weiterhin geblieben.

Bewertung der Neuzugänge: Neuzugänge?

Prietl, Hartherz, Holota, Mak, Putaro und Cacutalua hießen die gerade einmal sechs Neuzugänge der Arminia vor der Saison. Nur erstgenannter konnte in der Hinrunde wirklich überzeugen durch seinen kämpferischen Einsatz und Willen auf dem Rasen. Florian Hartherz spielte sich zwar zuletzt auf der linken Seite fest, doch kommt er an das Potential eines Christopher Nöthe bisher in keinerlei Hinsicht heran. Auch Malcolm Cacutalua spielt nur dann in der ersten Elf, wenn Stammverteidiger Julian Börner passen muss und findet ansonsten keinen Weg ins Team. Tomasz Holota hat seinen anfänglichen Stammplatz gänzlich verloren und die beiden Linksaußen Putaro und Mak kamen bisher beinahe gar nicht zum Einsatz.

Bester Spieler: Brian Behrendt

Einer der wenigen wirklichen Lichtblicke in dieser Hinrunde war seltsamerweise ein Defensivspieler. Brian Behrendt stand in dieser Hinrunde in genau zwei Spielen nicht in der Startelf und in diesen ging sein Team sang und klanglos mit 1:3 und 0:4 unter. Ansonsten ist der 25-Jährige einer der wenigen weitestgehend fehlerfreien Spieler in dieser Saison, der im defensiven Mittelfeld und der Innenverteidigung vieles richtig macht. Auch seine Distanzschüsse sorgen in der Offensive immer wieder für Gefahr und bereichern die rar gesäten offensiven Möglichkeiten der Blauen. Zusätzlich kommt der gebürtige Bremervörder beinahe gänzlich ohne gelbe Karten und Fouls aus, was für seine Position durchaus beachtliche ist. Wenn man sich in dieser Saison auf einen Spieler bei der Arminia verlassen konnte, dann auf jeden Fall auf ihn.

Schwächste Spieler: Holota und Hartherz

Nicht verlassen konnte man sich dagegen auf seinen Counterpart Tomasz Holota. Der Pole wirkt nicht nur wie ein Fremdkörper im Team, er strahlt auch noch keinerlei Souveränität oder Torgefahr aus. Stattdessen gehen Ballverluste und vergebene Torchancen au sein Konto. Nicht ganz so schlimm ist die Situation bei Linksaußen Florian Hartherz. Mangels Alternativen spielt der Ex-Paderborner auf dem linken Flügel, bringt über diesen aber wenig Gefahr. Seine Flanken versanden meist im Tor- oder Seitenaus und in 1-gegen-1 Duellen zieht er häufig den Kürzeren oder sofort den Rückpass in die Defensive vor.

Prognose: Noch nichts verloren, aber viel zu verlieren

Insgesamt sind es sehr unruhige Tage rund um den Verein. Der neue Trainer Jürgen Kramny hat das Gesicht der Mannschaft wieder etwas verbessert. Man hat noch Kontakt zu der Konkurrenz und den Klassenerhalt natürlich auch noch in der eigenen Tasche. Aber mit einer Rückrunde ähnlich der Hinserie wird die Arminia dieses Ziel eher nicht erreichen. An einen Ligaverbleib gar frühzeitig wie im letzten Jahr ist sowieso nicht zu denken. Das Zittern ist zurück auf der Alm und auch deshalb fordert der neue Trainer auch Verstärkungen für die kommenden 17 Spiele. In diesen wird sich für den DSC zeigen, ob der Kurs Konsolidierung in der 2. Bundesliga weitergeht oder man wieder in der 3. Liga verschwindet.

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