Kommentar: Fabian Klos - das Aushängeschild bleibt

Die Saison in der 2. Bundesliga beginnt erst in guten zwei Wochen und dennoch hatten die Fans des DSC Arminia Bielefeld am Dienstag einen großen Grund zum Jubeln, denn Toptorjäger und Publikumsliebling Fabian Klos hat seinen Vertrag bei den Ostwestfalen vorzeitig bis 2019 verlängert. Der gebürtige Gifhorner ist das große Aushängeschild der aktuellen Mannschaft und stellt sich trotzdem selbst immer in den Dienst der selbigen. Spieler wie er werden im bezahlten Profifußball immer weniger und bilden nunmehr die Ausnahme. Auch deshalb sind die Arminen froh, dass "Miro" weiter zu dem Blauen gehört.

Vorbild auf und neben dem Platz

Der 27 Jahre alte Angreifer ist wohl der klassische Spätstarter im Fußball. Erst mit 23 Jahren kam Klos von den Amateuren des VfL Wolfsburg, zu denen er u.a. auch auf Wunsch von Felix Magath geholt worden war, auf die Alm und brauchte dort eine Halbserie Anlaufzeit. Diese war aber weniger auf ihn, als vielmehr auf die schwierige Situation der fast insolventen Arminia zurückzuführen, die erst ab dem 11. Spieltag der damaligen Saison mit dem Punkten begann. Seither ist er auf dem Platz ein absoluter Garant für Torerfolge. In nunmehr 151 Pflichtspielen im Arminen-Trikot mit der Rückennummer 9 war "Klose", wie er in der Mannschaft genannt wird, an sage und schreibe 105 (!) Toren beteiligt, unvergessen dabei u.a. seine Auftritte gegen den 1. FC Saarbrücken (3:2), den MSV Duisburg (4:2) oder Dynamo Dresden (3:2). Seit längerer Zeit ist er außerdem auch noch der Kapitän der Mannschaft und stellt sich sowohl nach guten, als auch schlechten Leistungen den Journalisten. Dabei mangelt es dem bodenständigen Spielführer auch nicht an Durchsetzungsvermögen, wie insbesondere Kollege Manuel Junglas im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach erfahren durfte, nachdem er sich eine gelbe Karte wegen Meckerns abholte. Spielen seine Kollegen gut, dann weiß er sowohl Lob anzubringen, aber auch den Fokus auf kommende Aufgaben zu wahren. Nach schwachen Spielen übt er nicht zuletzt an sich selbst harsche Kritik und nimmt das Team in die Pflicht. Vor beinahe jedem Spiel schwört er seine Teamkameraden ein, über 90 Minuten alles zu geben. Seine eigene etwas unorthodoxe Spielweise macht es für die Gegner außerdem besonders schwer ihn auszurechnen, denn Klos ist nicht nur im Sechzehner des Gegners zu finden, sondern auch bei der Verteidigung im eigenen Strafraum.

Wer ist eigentlich Wichniarek?

Spezielle Spielertypen hatte die Arminia in den letzten Jahren immer wieder mal, seien es Matthias Hain, Rüdiger Kauf oder Markus Schuler. Doch Fabian Klos ist noch einmal eine ganz andere Figur für den Verein. Seit er da ist, kann man ihn im Spielsystem nicht mehr wegdenken, sowohl als Goalgetter, als auch als Vorlagengeber. Fehlte er in der Vergangenheit, lief bei den Ostwestfalen kaum noch etwas zusammen. Klos gibt auf dem Rasen immer alles und läuft sich buchstäblich die Lunge aus dem Leib. Einen ähnlich torgefährlichen Mann hatte man auf der Alm wohl zuletzt in Artur Wichniarek. Der große Unterschied zwischen dem Polen und ihm ist aber, dass er dem Verein die Treue hält und seinen Worten auch Taten folgen lässt. Beinahe in jeder Saison werben höherklassige Teams um die Dienste des Stürmers und jedes Jahr aufs Neue, inklusive dem Abstiegsjahr 2014, bekennt er sich dennoch zum DSC und vergisst nie, was er dem Verein zu verdanken hat. Dass er nun gleich bis ins Jahr 2019 seinen Vertrag vorzeitig verlängert, ist gleichsam ein Ausrufezeichen, als auch eine tolle Geschichte. Es gibt eben doch noch echte "Typen" auf dem Rasen, denen ein Verein und die dazugehörige Treue mehr wert sind als nur ein finanzieller Vorteil. Genau das brachte Klos in einem Statement auf seiner eigenen Facebook-Seite auch zum Ausdruck: "Ja, es gab diverse Anfragen anderer Clubs, allerdings habe ich diese immer wieder freundlichst abgelehnt und mich dafür bedankt. Ich habe in den letzten Jahren so vieles mit diesem Verein erlebt, und ich bin hier noch nicht fertig. Wir haben in der vergangenen Saison einen sehr positiven Weg eingeschlagen und uns mit dem Aufstieg und der Meisterschaft belohnt. Diesen Weg will ich auch in den nächsten Jahren mitgehen und weiter dazu beitragen dass wir viele tolle Momente zusammen erleben. Kurz gesagt: ich freue mich über meine Vertragsverlängerung bis 2019! Auf eine geile neue Saison! Herzblut ist blau!"