MSV Duisburg: Geldsegen durch Nationalspieler?
Was haben der Confed-Cup und die U21-Europameisterschaft gemeinsam? Beides enthält eine kleine Portion MSV-Geschichte. Mit Sandro Wagner debütierte dieses Jahr ein Nationalspieler, der in seiner Zeit bei den Meiderichern nicht weniger als den Europameister-Titel 2009 mit der "goldenen Generation" rund um Manuel Neuer, Mesut Özil & Co. in der U21-Klasse gewinnen konnte. Wenn am Freitag das diesjährige Finale in Krakau angepfiffen wird, werden die Zebras keinen Spieler dabei haben und trotzdem einen ganz besonders im Auge behalten: Max Meyer.
Zebrastreifen im Nationaldress
Der MSV Duisburg und die U21-Europameisterschaft. Eigentlich ein Thema, das schnell abgehandelt ist, denn aktuell stellt der Zweitliga-Aufsteiger keinerlei Nationalspieler. Das war in der Vergangenheit aber nicht immer so, denn beim Titelgewinn 2009 standen gleich drei Sieger beim MSV unter Vertrag: Chinedu Ede (heute Twente Enschede), Änis Ben-Hatira (Gaziantepspor) und Sandro Wagner (TSG 1899 Hoffenheim). Alle drei können auf eine (mehr oder weniger) erfolgreiche Bundesliga-Karriere zurückblicken, Stürmer Wagner avancierte jüngst sogar zum A-Nationalspieler. Seinen größten Erfolg feierte der gebürtige Münchener bei jener U21-Europameisterschaft 2009, als er im Finale einen Doppelpack schnürte. Danach musste der 29-Jährige ganze acht Jahre lang warten, bis er das Nationaldress wieder überwerfen durfte – ganz so lange wird sich ein anderer nicht gedulden müssen: Max Meyer. Der Youngster vom FC Schalke 04 debütierte bereits 2014 unter Joachim Löw und erzielte beim 2:0-Sieg im Freundschaftsspiel gegen Finnland bereits einen Treffer für Deutschland. Und worauf bereitet sich der Knappen-Jungspund aktuell vor? Ganz genau, das U21-Finale am Freitag in Krakau.
Ausbildung bis 2009
Die Zukunft von Max Meyer auf Schalke ist dennoch ungewiss. Der Vertrag des 21-Jährigen läuft noch über ein Jahr, dem Vernehmen nach sind die Gelsenkirchener nicht abgeneigt, die letzte Chance auf eine Transfersumme zu nutzen. Denn Meyer konnte sich bei den Königsblauen noch nicht durchsetzen – trotz diverser Trainerphilosophien. Hier kommt der MSV Duisburg wieder ins Spiel, denn Max Meyer spielte von 2004 bis 2009 in unterschiedlichen Jugendklassen der Zebras. Erst im zarten Alter von 14 Jahren wechselte er in die Knappenschmiede, wo der gebürtige Oberhausener zum Nationalspieler heranreifte. Sollte Meyer einen Wechsel in diesem Sommer anpeilen, so kristallisiert sich die TSG 1899 Hoffenheim als Favorit heraus – und bieten laut "transfermarkt.de" satte 15 Millionen Ablöse. Ein Kuchen, von dem auch der MSV aufgrund einer Ausbildungsentschädigung etwas abbekommen dürfte. Schon vor drei Jahren profitierten die Zebras von einem Jugendspieler: Der 15-Millionen-Wechsel von Kostas Mitroglou zum FC Fulham bescherte den Meiderichern damals eine sechsstellige Summe. Ein unverhofferter Geldsegen für den MSV Duisburg? Der Zweitliga-Aufsteiger wird ein Auge auf Max Meyer haben, denn ein Titelgewinn wird den Marktwert Meyers sicherlich nicht negativ beeinflussen. Sollte der Jung-Nationalspieler tatsächlich zur TSG wechseln, trifft er dort natürlich auf Sandro Wagner. Dann könnten sich beide über ihre Zeit beim MSV Duisburg austauschen.