Paderborn: Koc-Interview sorgt für Wirbel - Spieler distanziert sich

Wer als Fan des SC Paderborn am Donnerstagvormittag die aktuelle Ausgabe des "Westfälischen Volksblatts" aufschlug und in den Sport-Teil vorblätterte, kam am Interview mit Süleyman Koc nicht vorbei. Über eine ganze Seite erstreckt sich der Artikel, der bei den Fans der Ostwestfalen jedoch alles andere als gut ankam.

Update: Koc hat sich auf seiner Facebook-Seite mittlerweile von den Aussagen distanziert. Diese seien aus dem "Zusammenhang gerissen und ohne mein Wissen veröffentlicht worden, da die Antworten trotz entsprechender Absprachen nicht autorisiert wurden. Ich bedaure die Darstellung sehr, zumal die Aussagen nicht in ausreichender Form meine Meinung wiedergeben."

Leitthema des Interviews ist der geplatzte Wechsel von Koc zum Hamburger SV. Der Offensivspieler soll sich mit dem Bundesliga-Dino bereits einig gewesen sein, jedoch scheiterte der Wechsel an der Ablösesumme. Zwei Millionen Euro bot der HSV, 2,5 Millionen wollte Paderborn. Zu viel, meint Koc: "Schließlich haben sie mich vor eineinhalb Jahren für 65.000 Euro aus Babelsberg geholt. Ich kam aus dem Gefängnis und jetzt so viel Geld zu fordern, ist übertrieben."

"Solche Leute haben keine Ahnung"

Der 26-Jährige gibt im Interview offen zu, enttäuscht über geplatzten Wechsel in die Bundesliga zu sein. Für die Fans des Bundesliga-Absteigers ist diese Aussage kein Problem. Vielmehr stört sie die Passage, wo der Offensivspieler über das Thema Dankbarkeit spricht. Leuten, die sagen, dass Koc aus Dankbarkeit in Paderborn bleiben müsse, da ihn diese von der vierten in die zweite Liga geholt hätte, entgegnet er: "Solche Leute haben keine Ahnung und wissen nicht, was ich erlebt habe. Sie sollen den Mund halten. (...) Ich habe Paderborn nicht so viel zu verdanken wie Babelsberg." Schließlich hätte diese ihn aus dem Gefängnis geholt und ihm eine zweite Chance gegeben. "Ein Spieler bleibt nicht aus Dankbarkeit. Dass ich den Fans eine Freude bereite, wenn ich bleibe, interessiert mich nicht", poltert Koc. Eher müssten die Fans für das Bundesliga-Jahr dankbar sein.

Koc am Scheideweg

Die Anhänger des Sportclubs machen sich in Foren jedoch Gedanken, ob Koc angesichts solcher Aussagen überhaupt noch in die Mannschaft passe und ob er überhaupt voll bei der Sache sei. Die Ausgangslage scheint klar: Koc würde am lieber heute als morgen in die Bundesliga wechseln, hat seinen Vertrag beim SCP aber erst im März bis 2018 verlängert. Knüpft der Mittelfeldspieler in der kommenden Zweitliga-Saison an die bisher gezeigten Leistungen an, geht der Weg für ihn klar in Richtung 1. Liga. Lässt er sich jedoch hängen, weil er sauer auf Verein und Fans ist,  wird es auf der Karriereleiter schnell wieder nach unten gehen.

 

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