Zwischenfazit Arminia: Defensiv solide, offensiv launisch

In den Länderspielpausen zwischen den Spieltagen haben die Verantwortlichen der einzelnen Vereine immer wieder Zeit, die vorangegangenen Leistungen ihres Teams zu bewerten und zu analysieren. Für den Aufsteiger DSC Arminia Bielefeld wird es auch in dieser Länderspielpause ein Testspiel geben, um den Spielrhythmus zu erhalten. Die Ostwestfalen testen gegen Bundesligisten Hannover 96 , zu dem die eigenen Fans zusätzlich noch eine Fanfreundschaft pflegen. Nach nunmehr 14. Spieltagen zeichnet sich in der Tabelle immer mehr ein Bild über den Leistungsstand der einzelnen Vereine ab. Für die Arminia gilt hierbei ganz deutlich: alles ausgeglichen

Defensiver Aufstiegskandidat

Bei 14 Spieltagen sind 16 Punkte für einen Aufsteiger eine akzeptable, wenn auch keine überragende Bilanz. Was allerdings schon deutlich herausragt, ist die Abwehr des DSC. Mit nur 12 Gegentoren stellt die Verteidigung mit Stephan Salger, Julian Börner, Sebastian Schuppan und Florian Dick selbst einige der Topteams in den Schatten. Nur drei Mannschaften haben mit elf Gegentoren eine bessere Bilanz an dieser Stelle. Da verwundert es nicht, dass der neue Torhüter Wolfgang Hesl bereits sechs Partien zu Null absolvieren konnte (Pauli, Frankfurt, Heidenheim, Sandhausen, Kaiserslautern, Fürth) und schon seit über 300 Minuten keinen Treffer mehr kassiert hat. Ironischerweise war das letzte Gegentor der Arminen ein Eigentor von eben jenem Wolfgang Hesl. Das letzte Erfolgserlebnis eines Gegenspielers gegen die Ostwestfalen liegt schon über sechs Wochen zurück und fiel durch Marius Wolf vom TSV 1860 München. An dieser Stelle kann man also klar festhalten, dass Trainer Norbert Meier seine Viererkette sehr gut einstellt und das Defensivkonzept der Blauen aufgeht. Auf dieser Basis kann man in den kommenden Spielen mehr als zuversichtlich aufbauen.

Zwischen Großchancen und Fehlpassfestival

Auf der anderen Seite des Feldes, rund um Toptorjäger Fabian Klos, drückt der Schuh dann aber doch bedenklich. Mit 12 eigenen Treffern zählt man zwar nicht zu den Abstiegskandidaten, aber weniger als ein Tor pro Spiel ist doch eine eher dünne Bilanz. Überhaupt scheint mit Ausnahme von Klos keiner der Arminen wirklich treffsicher zu sein. Nur Florian Dick kommt auf mehr als ein Saisontor. Auffällig ist zusätzlich noch, dass es eine deutliche Differenz zwischen den einzelnen Auftritten der Arminia gibt. Während man gegen Sandhausen, Nürnberg und St. Pauli sehr fahrlässig mit vielen großen Torchancen umging und somit nie mehr als einen Zähler ergattern konnte, so war das offensive Aufbauspiel gegen Heidenheim, Frankfurt und Fürth kaum erkennbar. Gerade in den letzten beiden Spielen war viel zähes Stückwerk auf dem Rasen zu sehen und nur wenige Offensivakzente konnten gesetzt werden. In der Pfalz beim 1. FC Kaiserslautern nutzte man praktisch die einzigen beiden Gelegenheiten zum 2:0-Sieg. Mit einer solch effektiven Chancenauswertung beim Rest der Spiele stünde man wohl ein gutes Stück höher in der Tabelle.

Bilanz: Keine Änderungen seit der letzten Pause

Wirklich etwas verändert hat sich also bei den Arminen in den letzten Wochen nicht. Sie sind keine Laufkundschaft, extrem schwer zu bespielen und defensiv sehr sicher. Offensiv vergeben sie aber zu viele Chancen oder kreieren erst gar keine. Den Rekord von zehn Remis aus gerade einmal 14 Spielen hätte man sicher auch lieber nicht eingefahren. Die Tabelle beweist, dass die Bielefelder keinesfalls auf einem Ruhekissen liegen, doch die Leistungen insgesamt machen Mut dass es positiv weiter gehen kann.

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"