0:3 im Nordduell: Kiel erleidet erstmals Zweitliga-Auftaktpleite

In der Vorsaison schnappte Holstein Kiel einem Hamburger Klub den dritten Platz weg, dieses Mal gab es in der Hansestadt auf die Mütze - allerdings beim FC St. Pauli. Cheftrainer Ole Werner und Stürmer Fiete Arp waren sich nach der 0:3-Pleite einig, dass die Störche in allen Belangen unterlegen waren. Das gilt es aufzuarbeiten.
"Ziemlich aussagekräftig"
Mit einem Schuss, den er nach eigenen Aussagen nur in einem von eintausend Versuchen so treffen würde, brachte St. Paulis Abwehrspieler Leart Paqarada die KSV Holstein Kiel am Sonntag auf die Verliererspur. "Man muss sagen, dass uns heute nicht viel gelungen ist", ordnete Cheftrainer Ole Werner die Niederlage am Millerntor dann auch realistisch ein. Im Kampf gegen den Ball fehlte den Störchen Aggressivität und Kompaktheit, hinzu kamen sie mental einen Schritt zu spät. "Auch in der Handlungsschnelligkeit waren wir in allen Situationen, die wirklich spielentscheidend waren, dem Gegner unterlegen", so Werner.
Für Holstein Kiel war es entsprechend ein gebrauchter Tag, dem Tor von Paqarada folgten zwei weitere Treffer der Hamburger Kiezkicker. "Es gab nur eine Phase im Spiel, in der vielleicht etwas für uns aufgehen können, das war zu Beginn der zweiten Halbzeit", erklärte der Übungsleiter ernüchtert, doch auch in dieser Phase gelang den Störchen kein Treffer. Neuzugang Fiete Arp blieb bei seinem Debüt dementsprechend torlos - und bedient, wie er im Vereins-TV deutlich machte: "Das Ergebnis ist ziemlich aussagekräftig und spiegelt das Spiel gut wieder."
"Einseitige Angelegenheit"
Dabei hatten die Kieler laut Statistik keinen Nachteil in der Anzahl der Torschüsse, sogar eine bessere Quote bei Pässen und Ballbesitz - nur in den Zweikämpfen blieben die Störche meist zweiter Sieger. "Zum Ende hin wird es immer schwieriger. Das war auf jeden Fall zu wenig. Das Ergebnis sollte uns einen Warnschuss geben", mahnte Arp und hielt schlussendlich fest: "Wir haben unsere Erfahrungen gemacht, wie es nicht geht."
Nach dem Nordduell gegen St. Pauli folgt in der kommenden Woche bereits das nächste Saison-Highlight, denn vor heimischer Kulisse darf der Erstliga-Relegationsteilnehmer am Sonntag (13:30 Uhr) den FC Schalke 04 begrüßen. Bis dahin haben Ole Werner und seine Mannschaft jedoch einiges aufzuarbeiten - und müssen vor allem den Ursachen auf den Grund gehen. Denn "unter dem Strich war es eine einseitige Angelegenheit" in Hamburg, wie Werner noch einmal zum Schluss betonte. Es war die erste Auftaktniederlage der Störche in der 2. Bundesliga.