1:3 gegen Düsseldorf: Hansa wacht erst in der zweiten Halbzeit auf

Eine gute zweite Halbzeit reichte Hansa Rostock nicht, um im Verfolgerduell gegen Fortuna Düsseldorf etwas Zählbares zu holen. Entsprechend verärgert zeigte sich Trainer Alois Schwartz nach dem Spiel über den schwachen Auftritt seiner Mannschaft im ersten Durchgang.

"Aber wenn man nicht tüchtig ist, hat man auch kein Glück"

"Wenn man in der zweiten Liga ein Spiel gewinnen will, muss man 90 Minuten präsent sein und nicht nur 55", platzte es auf der Pressekonferenz aus dem 56-Jährigen heraus. Anders als von Schwartz vor dem Spiel angekündigt, ging seine Mannschaft nach der langen Länderspielpause nicht gestärkt ins Spiel. Vielmehr habe sie sich "einlullen lassen und keine Körpersprache gezeigt". Die zwei Tore für die Fortuna waren "folgerichtig", so der Coach.

Allerdings war der zweite Treffer laut Schwartz nicht ganz astrein. "Svante Ingelsson hat den Ellenbogen seines Gegenspielers richtig ins Gesicht bekommen. Ich ärgere mich, dass der Schiedsrichter nicht noch mal nachguckt." Schwartz zeigte sich aber auch bemüht, das Ergebnis nicht am Schiedsrichter festzumachen, sondern projizierte die Kritik auf seine Mannschaft: "Aber wenn man nicht tüchtig ist, hat man auch kein Glück".

Laute Halbzeitansprache zeigt Wirkung

Schwartz konsternierter Auftritt auf der Pressekonferenz lässt erahnen, wie hitzig es bei der Halbzeitansprache zuggeangen sein muss. "Das bleibt in der Kabine, nur so viel: Nach so einer Halbzeit kann es schon mal lauter werden". Die Ansprache zeigte tatsächlich den gewünschten Effekt. Hansa, das durch einen Treffer aus dem Nichts von Jasper van der Werff noch kurz vor der Pause auf 1:2 verkürzt hatte, agierte nun wesentlich griffiger.

"Mit der zweiten Halbzeit bin ich richtig einverstanden", urteilte Schwartz. Seine Mannschaft habe nun endlich umgesetzt, was sie sich vorgenommen hatte und den Gegner gestresst. Beinahe hätte sich die Kogge auch direkt mit dem Ausgleich belohnt. Doch Juan Perea versagten in der 59. Minute alleine vor Fortuna Keeper Florian Kastenmeier die Nerven. "Da muss Juan eigentlich das 2:2 machen", ärgerte sich Schwartz über die verpasste Chance. Und auch in der Folge hatte Hansa kein Glück im Abschluss, so krachte ein Distanzschuss von Dennis Dressel beispielsweise nur an den Pfosten. Stattdessen sorgte Düsseldorf in der 88. Minute nach einem Konter für die Entscheidung. Die dritte Saisonniederlage war besiegelt. Für Rostock sogar die vierte Niederlage in Folge gegen Düsseldorf.

"Wir wissen, wo wir herkommen"

Dennoch kein Beinbruch für Schwartz: "Wir wissen, wo wir herkommen und können die Ergebnisse richtig einordnen". Im Gegensatz zu Fortuna Düsseldorf kämpfe seine Mannschaft nicht um den Aufstieg in die Bundesliga, sondern um den Klassenerhalt. Gleichwohl betonte er einmal mehr, dass es auch dafür vonnöten sei, "in jedem Spiel 90 Minuten an die Grenze zu gehen".  Die nächste Chance dazu bietet sich den Mecklenburgern am kommenden Sonntag in Kaiserslautern.

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