20 Minuten Spektakel – Heidenheim und Bielefeld teilen sich die Punkte

Der 1. FC Heidenheim bleibt im Jahr 2017 weiterhin ohne Heimsieg. Gegen die stark abstiegsgefährdeten Gäste aus Bielefeld reichte nicht einmal ein zwei Tore Vorsprung, um den langersehnten Heimerfolg über die Zeit zu retten. Gegen Spielende hatten die Gastgeber sogar Glück, dass sie nicht komplett ohne etwas Zählbares da standen. Knapp 25 Minuten agierte der 1. FCH in Unterzahl, nachdem Sebastian Griesbeck nach einem Foulspiel mit der gelb-roten Karte vom Platz gestellt wurde. Nach Abpfiff waren beide Mannschaften nicht wirklich glücklich über den Punktgewinn, da für beide Seiten deutlich mehr drin gewesen wäre.

Verteidiger beherrschen das Spiel

11.000 Zuschauer fanden sich in der Heidenheimer Voith-Arena ein und fragten sich im ersten Spielabschnitt, ob es noch einige Highlights zu sehen gibt. Denn in Halbzeit eins zeigten beide Mannschaften zwar eine starke Leistung im Defensivverbund, aber zugleich agierten sie in der Offensive erschreckend harmlos. Zwar war der Wille bei beiden Teams unverkennbar, aber gelungene Kombinationen und Torchancen wurden sehnlichst vermisst. In der achten Spielminute verirrte sich eine Flanke von Marc Schnatterer an den Außenpfosten, als sich DSC-Torhüter Daniel Davari beim Flankenball etwas verschätzt hat. Doch dieser kleine Aufreger sollte auch für lange Zeit die einzige nennenswerte Aktion bleiben. „Die erste Halbzeit war nicht so schön. Wir haben viele lange Bälle gespielt und nicht die Struktur ins Spiel bekommen, die wir uns vorgenommen haben“, so FCH-Trainer Frank Schmidt. Zudem sorgten die zahlreichen Unterbrechungen, die durch kleine Fouls entstanden sind, dass kein Spielfluss aufkommen konnte. Erst in der 45. Spielminute ergab sich dann für den FCH in Form von Norman Theuerkauf die große Chance zur Führung. Theuerkauf war frei durch und stand schräg allein vor Davari, aber traf mit seinem Schuss nur das Außennetz. Nachdem Seitenwechsel kamen die Hausherren wie ausgewechselt aus der Kabine und sorgten für ein ganz anderes Spiel. Über die rechte Seite wurde Robin Becker am Strafraum bedient. Der Rechtsverteidiger umkurvte einen Gegenspieler und versuchte quer auf John Verhoek abzulegen. Florian Dick stand jedoch im Weg, aber schaffte es nicht mehr den Ball zu klären, sodass der Ball von dessen Fuß ins eigene Tor prallte (47.). Der Bann war gebrochen und das bisher pomadige Auftreten der beiden Mannschaften rückte in den Hintergrund. Besonders die Schwaben agierten in der Phase nach dem Seitenwechsel äußerst stark und zielstrebig und belohnten sich nur wenige Minuten später mit dem 2:0. Bei einem Schnatterer-Eckball verschätzte sich Davari erneut und so fiel der Ball zwei Meter vor der Linie Verteidiger Mathias Wittek förmlich auf den Kopf und dieser ließ sich diese Chance natürlich nicht entgehen (57.). „Bielefeld hat zu diesem Zeitpunkt in der Offensive gar nichts gehabt“, so Schmidt nach dem Spiel.

Müller patzt, Griesbeck fliegt

Und wie aus dem Nichts fiel für die Arminia der Anschlusstreffer. Aus etwa 20 Metern zog Tom Schütz ab und der Ball flog direkt auf Kevin Müller zu, der diesen Schuss jedoch durch seine Hände rutschen ließ und so den Gästen neue Hoffnung gab (58.). Diese witterten nun auch ihre Chance und egalisierten das Ergebnis kurz darauf vollständig. Der eingewechselte Fabian Klos köpften ach einem Schütz Freistoß den Ausgleich (61.). Auch hier machte Müller nicht die beste Figur und kam nicht entschlossen genug aus dem Tor und hatte letztendlich keine Chance den Ball abzuwehren. Es kam noch dicker für die Hausherren, die aber der 66. Spielminute dann sogar in Unterzahl das Spiel beenden mussten. Griesbeck sah nach einem Foulspiel im Mittelfeld die Ampelkarte. „Vieles hat gegen uns gesprochen, aber wir haben uns gewehrt und in Unterzahl gut verteidigt“, sagte Schmidt. In der Tat setzte die Hinausstellung Greisbecks bei den Gastgebern neue Kräfte frei. Bielefeld hatte nun deutliches Übergewicht in Sachen Ballbesitz, baute das Spiel langsam auf und wartete auf eine freie Lücke, die sich aber nicht ergab, da die Heidenheimer durch große Laufbereitschaft jedes Loch auf dem Feld stopfte. Einmal wurde es dann doch noch knapp, als eine flache Hereingabe von der rechten Seite in den Strafraum flog, aber Klos den Ball nicht richtig traf und dieser so am Tor vorbei flog (74.). Der 1. FCH konnte kaum noch für Entlastung sorgen, doch dann wurde es plötzlich gefährlich als sich Theuerkauf frei lief und auf Davari zusteuerte. In der Mitte war Verhoek mitgelaufen und wartete auf den Pass, aber Theuerkauf verstolperte die große Möglichkeit erneut in Führung zu gehen (77.). „Wenn du 2:0 führst und den Gegner so im Griff hast, dann darfst du diesen einfach nicht mehr so zurückkommen lassen und dann letztendlich das Spiel dann noch nicht gewinnen“, so Schmidts Worte auf der anschließenden Pressekonferenz. Für Heidenheim war es die bislang größte Chance den ersten Heimsieg im neuen Jahr einzufahren. Bielefeld dagegen hatte nach einem furiosen Comeback und der anschließenden Überzahl gute Argumente für einen dreifachen Punktgewinn, mit dem sie den direkten Abstiegsplatz hätten verlassen können.

 

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