2,8 Millionen Euro: Aue muss Liquiditätsnachweis erbringen

Schon zu Beginn der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr sagten viele Vereine finanzielle Probleme voraus. Das Lizenzierungsverfahren für die Saison 2021/22 ergab, dass keinem Zweitligist die Teilnahme an der Spielklasse verwehrt wurde. Trotzdem plagen die Zahlen. Der FC Erzgebirge Aue bekam beispielsweise keine Auflagen, aber eine Forderung mitgeteilt.

3,4 Millionen durch Zuschauer fehlen

"Wir müssen bis zum 15. September einen Nachweis zur Liquidität in Höhe von 2,8 Millionen Euro erbringen", erklärte FCE-Geschäftsführer Michael Voigt gegenüber der "Bild"-Zeitung. Mit dieser Summe will die Deutsche Fußball-Liga zu besagtem Zeitpunkt feststellen, ob der Klub zahlungsfähig bleibt. Selbst in der 2. Bundesliga ist der Betrag beachtlich. Vor allem, weil die Zuschauereinnahmen auf unbestimmte Zeit fehlen werden.

"Eine Prognose ist schwer, wie lange wir noch ohne Zuschauer spielen. Andererseits muss man sich auch damit auseinandersetzen, welche Chancen staatliche Corona-Hilfen bieten", wog Voigt ab, wie der FCE den finanziellen Nachweis erbringen kann. Pro Heimspiel gehen Einnahmen in Höhe von rund 200.000 Euro verloren - das macht knapp 3,4 Millionen Euro in einer Saison. Auch TV-Gelder in Höhe von einer Million Euro fehlen dem FCE. Möglich ist daher, dass der Kader "optimiert" wird - entweder in der Anzahl der Spieler oder in einer Reduzierung der Gehälter.

Lizenzentzüge und Punktabzüge

Droht dem FC Erzgebirge bei einem fehlenden Nachweis der Lizenzentzug? Das ist in der aktuellen Lage der Corona-Pandemie wohl nicht denkbar. Andererseits verschärfte die DFL im Lizenzierungsverfahren in diesem Jahr wieder ihre Regeln, die zuvor aufgrund der wirtschaftlichen Krise für die laufende Saison gemildert wurden.

Einen Lizenzentzug erlebte zuletzt der MSV Duisburg vor der Saison 2013/14, danach erwischte es noch den TSV 1860 München nach der Abstiegssaison 2016/17 - die Löwen erhielten damals jedoch keine Drittliga-Lizenz. Einen dreifachen Punktabzug wegen "Verstößen gegen Vorschriften der Lizenzierungsordnung" erlebte dagegen der SV Sandhausen in der Spielzeit 2015/16. Geprüft wird im Einzelfall.

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