96 hadert mit Elfmeter: Schiri zeigt Verständnis - und begründet

Im Spitzenspiel trennten sich Elversberg und Hannover mit einem 2:2-Unentschieden. Die Niedersachsen kamen zweimal nach einem Rückstand zurück - wenngleich der Elfmeter zur zweiten Führung der Saarländer von 96-Coach Christian Titz stark angezweifelt wurde. Schiedsrichter Timo Gerach bezog Stellung.

Titz und Rochelt bemängeln Elfer-Entscheidung

"Zunächst einmal haben die Zuschauer ein tolles Fußballspiel gesehen von zwei Mannschaften, die beide Fußball spielen wollten und ganz viel investiert haben", führte 96-Cheftrainer Christian Titz in seiner Bewertung des Unentschiedens gegen die SV Elversberg aus. Der 54-Jährige haderte zugleich damit, dass seine Mannschaft eine Überlegenheit in der ersten Hälfte nicht nutzen konnte. "Wir hätten mit 3:1 oder 4:1 in die Halbzeit gehen können", so Titz. Wäre das der Fall gewesen, dann hätte die Entscheidung rund um einen strittigen Elfmeter für Elversberg wohl keine Rolle gespielt.

Im eigenen Strafraum ging Jannik Rochelt in den Zweikampf mit SVE-Spieler Schmahl, der nach einem leichten Kontakt noch zwei, drei Schritte ging und schließlich fiel. Schiedsrichter Timo Gerach entschied auf Elfmeter, den Elversberg zwar nicht verwandelte, aber im Nachschuss die erneute Führung beim Stand von 1:1 erzielte. "Man darf auch mal ehrlich sein. Das ist einfach kein Elfmeter", legte sich Titz nach Abpfiff fest. Und im "kicker" legte Rochelt nach: "Im Spiel hatte ich es schon nicht so wahrgenommen, dass es ein Elfmeter ist. Jetzt habe ich es auf dem Handy noch einmal gesehen und ich weiß nicht, was die Schiedsrichter da gesehen haben."

"Von-Hinten-Reingehen ist einfach ein Foulspiel"

96-Coach Titz sprach gerecht eine grundsätzlich gute Spielleitung aus, aber die Überprüfung der Elfmeterszene hätte er sich dennoch gewünscht. "Das war aber eine kritische Szene, die heute ein Stück weit gegen uns entschieden hat", so Titz. Der Unparteiische bezog daraufhin Stellung zu der Situation und gab zu, dass er die Diskussion nachvollziehen könne. "Aber ich habe die Szene auf dem Feld aus einer sehr guten Position gesehen. Ich stand unmittelbar - drei bis vier Meter - hintendran und ich nehme wahr, dass der Elversberger Spieler klar die bessere Position hat. Er ist klar vorne dran und der Hannoveraner geht von hinten, seitlich in den Rücken rein, auch mit dem Ellenbogen", erklärte Gerach daraufhin.

Die Situation, dass Schmahl nach dem vermeintlichen Foulspiel sogar noch weiterlief, erschwerte die Entscheidung durchaus. "Wie bewerte ich das? Ist das Stoßen von hinten ursächlich für das Fallen und probiert der Stürmer, erst noch ein bisschen weiterzulaufen und sich abzufedern und geht dann runter - oder ist es ein billiges Ziehen von einem Strafstoß?", erläuterte Gerach. Am Ende gab der 38-Jährige den Elfmeter, den nach eigener Aussage vielleicht nicht alle Schiedsrichter gegeben hätten: "Ich habe so entschieden, dass das Von-Hinten-Reingehen einfach ein Foulspiel ist. Die einen sagen, ist einer, die anderen sagen, ist keiner." So kämpfte sich Hannover nach dem erneuten Rückstand abermals schnell zurück und teilte die Punkte. Für Titz geht es nun weiter: "Jetzt heißt es einfach, dass wir weitermachen, an uns glauben, und dann werden wir unsere eigenen Dinger machen."

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